Systemhäuser kämpfen ums Überleben

28.07.2005
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Zudem sei in den kommenden Jahren mit einer stark steigenden Nachfrage nach Dienstleistungen zu rechnen: "Der Markt wird reifer und schwappt jetzt in den Mittelstand über", beschreibt der Experte die guten Möglichkeiten für Systemhäuser im Servicegeschäft. "Unter dem anhaltenden Kostendruck erkennen auch immer mehr mittelständische Anwender, dass sie durch extern erbrachte Dienstleistungen Kosten einsparen können."

Auch Ovum-Analystin Katharina Grimme hält den Ausbau des Servicegeschäfts grundsätzlich für sinnvoll. Angesichts der länger laufenden Serviceverträge könne sich ein Systemhaus ein Standbein schaffen, das verglichen mit dem Resale-Geschäft relativ sicher sei: "Wir haben ja gesehen, wie plötzlich der Hardwaremarkt einbrechen kann." Allerdings beschränkt sich das Serviceangebot der meisten Systemhäuser auf Infrastruktur-Dienstleistungen wie Wartung und Support sowie Helpdesk-Services. Und hier sind die Margen vergleichsweise gering, so Grimme: "Auf das Segment Support-Services entfallen in Deutschland derzeit etwa zehn bis 15 Prozent des gesamten Markts für IT-Dienstleistungen."

Die meisten Systemhäuser beschränken sich auf infrastrukturnahe Support-Services. Verglichen mit den anderen Segmenten des IT-Dienstleistungsmarkts verspricht dieses Geschäft jedoch nur geringe Umsätze.
Die meisten Systemhäuser beschränken sich auf infrastrukturnahe Support-Services. Verglichen mit den anderen Segmenten des IT-Dienstleistungsmarkts verspricht dieses Geschäft jedoch nur geringe Umsätze.

Um auch höherwertige Dienstleistungen - etwa Outsourcing und Managed Services - anbieten zu können, verfügen die kleineren Systemhäuser nach Ansicht von Grimme nicht über ausreichende technische Kapazitäten wie Rechenzentren und Netzwerke. Vor allem aber fehle es ihnen an der entsprechenden Vertriebsstruktur und den notwendigen Kompetenzen: " Die Sales-Teams sind daran gewöhnt, Produkte zu verkaufen. Um anspruchsvollere Services an den Mann zu bringen, muss man jedoch ganz anders auf die Kunden zugehen."

Mittelständler wollen Services