CW-Kolumne

Systemhäuser im Aufwind

24.08.2010

Die Kunden haben entschieden: Cancom, MR Datentechnik und Schuster & Walther sind die beliebtesten Systemhäuser in Deutschland (siehe Seite 14). Der jährlich von der Computerwoche und deren Schwesterpublikation ChannelPartner organisierte "Systemhaus-Award" wirft zugleich ein Schlaglicht auf die hiesige IT-Branche. Die von rund 2200 Anwendern bewerteten IT-Dienstleister dürfen demnach wieder auf bessere Zeiten hoffen. Zwar litten auch die Systemhäuser im vergangenen Jahr noch erkennbar unter der globalen Rezession. Doch die meisten Anbieter blicken für 2010 und darüber hinaus wieder optimistischer in die Zukunft.

Erste Anzeichen dafür liefern die diversen Kundenprojekte aus dem letzten Jahr. Der Investitionsstau in vielen Anwenderunternehmen scheint sich allmählich aufzulösen, IT- und Business-Verantwortliche sind wieder bereit, mehr Geld für IT-Projekte in die Hand zu nehmen. So haben etliche Unternehmen 2009 neue Anwendungssoftware eingeführt oder alte Systeme modernisiert. Auch wenn dies wie im Fall SAP zum Teil den Wartungsstrategien der Softwarehersteller geschuldet ist, die mehr Gebühren für ältere Releases verlangen, zeigt die Kurve doch insgesamt nach oben.

In der Bewertungskategorie Mobility setzt sich ein Trend fort: Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit der technisch wie organisatorisch anspruchsvollen Aufgabe, ihre mobilen Mitarbeiter mit Notebooks, Smartphones oder Tablet-Rechnern unterschiedlichster Hersteller an die Unternehmens-IT anzubinden. Für die Systemhäuser sind solche Projekte ein Segen, versprechen sie doch auf Jahre hinaus gute Umsätze mit den oft überforderten Anwenderunternehmen.

Im Bereich PC und Server, aber auch wenn es um größere Storage-Installationen geht, heißt das bestimmende Thema nach wie vor Virtualisierung. Systemhäuser, die etwa mit Servern Geschäfte machen wollen, müssen die einschlägigen Virtualisierungskonzepte beherrschen.

Last, but not least offenbart die Umfrage zum Systemhaus-Award 2010 auch ein Umdenken in Sachen Security. Viele Anwender wollen weg von den gewachsenen Insellösungen, die aufwendig zu verwalten sind und dabei längst nicht immer das gewünschte Sicherheitsniveau bringen. Der Trend geht zu unternehmensweiten Konzepten und Policies – auch das eine gute Nachricht für die deutschen Systemhäuser.