Datenbanken/Kommentar

Symbiose

21.03.1997

Sowohl objektorientiert als auch relational", wem diese Doppelkennzeichnung für Datenbanken bislang zu viel versprechend war, der muß sich allmählich mit dieser Alternative zu herkömmlichen nur relationalen oder neueren nur objektorientierten Datenbanken auseinandersetzen. Doch ist damit auch die Zeit schwieriger Entweder-Oder-Entscheidungen vorüber, allerdings nicht auf der Produktebene. Der Praxiserfolg von Inter- und Intranet hat nämlich der teilweise noch akademisch geführten Diskussion unter dem Schlagwort "postrelational" einen kräftigen Push gegeben: Das Trendbarometer zeigt eindeutig in Richtung "objektrelational". Wie das?

Immer häufiger sollen auch Objekte in Form von Multimedia-Daten oder Text-Dokumenten in den Datenpools ihren Platz finden. Außerdem kommen Bild-, Audio- und Textdateien vielfach schon standardmäßig online ins Haus, sollten also auch direkt vom Bildschirm aus archiviert werden. Die komfortable Abrufmöglichkeit via Inter- und Intranet wird den Erfolg entsprechender Datenbanken ausmachen.

Wiederum Intra- und Internet stellen die ebenfalls neue Anforderung, häufig tausende von Web-Seiten auch in Datenbanken verwalten zu können - für objektrelationale DBs kein größeres Problem - behaupten zumindest die Hersteller.

Und nochmals ein Trend, der vom Internet beeinflußt ist, diesmal rückläufig: Replikation von Datenbanken. Megatrend im Zuge der Dezentralisierung noch vor zwei Jahren, hat das Netz der Netze diesem Thema den heißen Wind aus den Se-geln genommen, da der Zugriff auf zentrale Datenbestände nun weltweit möglich wird. Nur wo Notebooks ihren großen Auftritt haben, da spielt Replikation nach wie vor ein Rolle.

Und - last but not least - schon inflationär genannt: Data-Warehousing. Mit Web-basierten DW-Lösungen liegt der innovative DB-Manager zur Zeit bestimmt im Trend.