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Symantec erwägt intern Umstellung auf Linux

28.05.2004

Der auf Sicherheits- und Tool-Software spezialisierte Anbieter Symantec erwägt laut CEO und Chairman John Thompson, seine Desktop-PCs in absehbarer Zeit auf Linux umzustellen, wie "Computerwire" berichtet. "Für Linux auf dem Desktop planen wir, noch in diesem Jahr eine Lösung anzubieten", sagte Thompson auf der Konferenz UBS Software and Services in New York. "Sobald diese weit genug gediehen ist, werden wir die angemessene Nutzung in der Firma evaluieren und ermitteln, ob es eine Notwendigkeit oder Möglichkeit gibt, einige oder all unsere Nutzer auf einen Linux-Desktop zu migrieren."

Für alle Mitarbeiter werde Linux wahrscheinlich nicht passen, konzedierte der Symantec-Chef - für ihn selbst aber durchaus: "Ich könnte mir mich sicher an einem Linux-Desktop vorstellen", so Thompson weiter. "Aber klar, der Markt entwickelt sich erst, und es gibt einen Grad von Reife, der erst noch erreicht werden muss, so wie das vor Jahren auch bei Windows und davor für OS/2 der Fall war."

Zuvor hatten auf der Konferenz sowohl Red Hat als auch Novell erklärt, 2004 sei das Jahr des Durchbruchs für Desktop-Linux. Es gebe zahlreiche Piloten bei großen Anwendern, erklärten beide Linux-Distributoren. Veranstalter UBS allerdings hat noch keine entsprechenden Pläne. "Wir machen ein paar Grundlagentests, hauptsächlich bei Entwicklern", erklärte Steve Russell, Executive Vice President und Linux Program Manager der Großbank. "Darüber hinaus rechnet sich das für uns noch nicht."

UBS arbeite daran, die Zahl seiner Desktop-Betriebssysteme zu reduzieren und den Desktop schlanker und "dümmer" zu machen, erläuterte Russell - derzeit durch eine Windows-Umgebung mit Terminal-Servern. Später werde man versuchen, die Nutzer auf die kosteneffektivste Desktop-Architektur zu migrieren, welche auch immer das sei. Man wolle weniger abhängig von schwergewichtigen Betriebssystemen auf dem Desktop werden. (tc)