Bankgeschäfte bald von unterwegs?

Sybase und Ericsson bringen Banking aufs WAP-Handy

14.07.2000
MÜCHEN (CW) - US-Datenbankhersteller Sybase und der schwedische Mobilfunkanbieter Ericsson haben die gemeinsame Entwicklung von Banking-Lösungen für Handys bekannt gegeben.

Sybase wird in diese Kooperation Banking- und Geschäftsanwendungen einbringen, die auf der "I-Anywhere"-Server-Software basieren. Die auf das Wireless Application Protocol (WAP) zugeschnittenen Programme werden exklusiv auf Ericsson-Smartphones mit dem "Epoc"-Betriebssystem von Symbian laufen. Bankkunden sollen dann von unterwegs aus Transaktionen tätigen können. Bei Verbindungsabbrüchen sei es möglich, offline weiterzuarbeiten. Ist die Verbindung wieder hergestellt, erledigt die Software den Datenabgleich.

Mitte nächsten Jahres sollen die Anwendungen fertig sein. Derzeit sind beide Unternehmen mit verschiedenen Banken in Europa und den USA in Gesprächen. Die Citibank soll bereits Interesse bekundet haben. Beide Firmen vertrauen auf Prognosen von Marktforschern, wonach in drei Jahren weltweit 40 Millionen Anwender drahtlos auf Finanzdaten zugreifen werden. Im gleichen Zeitraum sollen 70 Prozent der europäischen Finanzinstitute drahtlose Dienste anbieten. Sicherheitsbedenken will man durch neue Standards entkräften. Hierzu haben sich bereits Anfang dieses Jahres Ericsson, Motorola und Nokia auf einen gemeinsamen Standard für sichere mobile Finanztransaktionen geeinigt.

Ericsson will die Anwendungen zunächst auf seinem Smartphone "R380" anbieten. Diese Kombination aus Handheld und Handy wurde bereits auf der CeBIT 1999 vorgestellt. Die auf mehreren Messen gezeigten Vorseriengeräte konnten aber noch nicht recht überzeugen. Bleibt zu fragen, ob bis zur tatsächlichen Einführung von Mobile-Banking-Lösungen nicht bereits leistungsfähigere Alternativen zum ewigen Prototypen R380 angeboten werden.