Im vergangenen Jahr schwarze Zahlen geschrieben

Sybase präsentiert eine neue Version von APT Workbench

14.02.1992

MÜNCHEN (qua) - Mit einer Produktankündigung verband die Sybase Inc., Emeryville, Kalifornien, die Bekanntgabe ihrer Geschäftsergebnisse: Das 4GL-Produkt "APT Workbench" wird voraussichtlich noch in diesem Monat als Release 5.0 zur Verfügung stehen - in englisch, französisch und deutsch.

Zum ersten Mal, seit es im August vergangenen Jahres an die Börse ging, legte das 1984 gegründete Software-Unternehmen seine Zahlen auf den Tisch: Mit 159,5 Millionen Dollar erzielten die mittlerweile rund 1000 Sybase-Mitarbeiter 1991 einen Umsatz, der um nahezu 55 Prozent über dem Vorjahreswert (103 Millionen) liegt. Laufende Kosten, Investition und die Finanzbehörden ließen davon 9,1 Millionen Dollar übrig.

Weniger stürmisch verlief die Wachstumskurve der Düsseldorfer Sybase GmbH: Die 21 Köpfe starke deutsche Niederlassung konnte im vergangenen Jahr Einnahmen von 8,7 Millionen Mark und damit eine Umsatzsteigerung von 24 Prozent verbuchen. Bei einem Wechselkurs von 1,60 Mark pro Dollar trug die Deutschland-Filiale in ihrem zweiten Geschäftsjahr knapp neun Prozent zum Gesamtumsatz bei, während der europäische Anteil an den Sybase-Einnahmen insgesamt ein Fünftel betrug.

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) des Unternehmensumsatzes geht nach wie vor auf das Konto der SQL-Server-Produkte. Immerhin 17 Prozent konnte Sybase jedoch auf dem Connectivity-Sektor generieren. Ein knappes Drittel kam aus dem Bereich "SQL Lifecycle Tools", zu dem die Werkzeuge des im vergangenen Jahr akquirierten Softwareherstellers Deft sowie die "Application Development Tools" (APT) zählen.

Neben dem Zugriff auf fremde Datenbanksysteme wie Oracle, Ingres, Informix, RDB oder DB2 legte Sybase bei der neuesten Version seines Software-Werkzeugkastens besonderen Wert auf die Front-end-Unterstützung. Die Software läuft sowohl auf zeichenbasierten Terminals als auch unter modernen grafischen User-Interfaces (GUI) - zunächst unter Motif und Open Look, demnächst auch unter Windows. Ein GUI-Style-Editor (Guise) soll es möglich machen, Daten zwischen Maschinen mit unterschiedlichen Benutzeroberflächen auszutauschen, ohne die GUI-Vorteile einzubüßen.

Nach Aussagen des Anbieters ist die APT-Workbench von Grund auf für die Entwicklung von Online-Anwendungen in heterogenen Client-Server-Umgebungen konzipiert. Mit den Sybase-Tools implementiere der Entwickler die "Geschäftsregeln" nicht bei den Anwendungen (Clients), sondern auf der Server-Seite, was sich positiv auf die Wartbarkeit der Softwaresysteme auswirke.

Das Toolset besteht aus fünf Einzelwerkzeugen, die durch eine Runtime-Umgebung ergänzt werden. Dazu zählen ein Masken-Editor, ein Anwendungsgenerator, eine Programmiersprache der vierten Generation, programmierbare Libraries sowie ein von der britischen Alex Technologies Ltd. lizenzierter GUI-Generator.