CEO Kertzman plant Entlassungen

Sybase macht 1997 Verluste von 55,4 Millionen Dollar

06.02.1998

Sybase-Chef Mitchell Kertzman hatte Anfang letzten Jahres mit harten Umstrukturierungsmaßnahmen auf den Verlust von 79 Millionen Dollar im Geschäftsjahr 1996 reagiert.

Die Ergebnisse der kalifornischen Softwareschmiede aus Emeryville erfüllten zunächst auch die Erwartungen der Analysten und Aktionäre.

Für die ersten drei Quartale 1997 meldete das Unternehmen Gewinne von 3,5, 4,4 und 5,2 Millionen Dollar. Der Turnaround schien geschafft, und der Wert der Aktie stieg im Laufe des dritten Quartals auf 20 Dollar.

Doch bei der Bewertung des vierten Quartals und des Jahresabschlusses stießen Bilanzprüfer auf Fehler in der Buchhaltung der japanischen Sybase-Niederlassung. Rund 43 Millionen Dollar wurden dort in den ersten drei Perioden unrechtmäßig als Umsatz verbucht.

Sybase hat die Ergebnisse inzwischen korrigiert. Zum Leidwesen der Aktionäre wurden dadurch alle Quartale des vergangenen Geschäftsjahres mit Verlusten abgeschlossen, die sich auf 55,4 Millionen Dollar für das Gesamtjahr summieren. Die Aktie brach ein und liegt derzeit unter der Zehn-Dollar-Marke.

Als Reaktion auf das schlechte Ergebnis kündigte Kertzman Entlassungen an: "Wir werden das laufende Quartal mit weniger Mitarbeitern beenden, als wir es begonnen haben." Eine genaue Zahl wollte er nicht nennen. Es solle sich um Beschäftigte aus der Verwaltung handeln und nicht aus dem Vertrieb oder der Produktentwicklung. Derzeit arbeiten bei Sybase weltweit 5658 Personen.