Nicht nur für Lotus-Notes-Nutzer

Sybase iAnywhere erweitert E-Mail-Support für das iPhone

24.07.2008
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Mit iAnywhere Mobile Office leistet die Sybase-Tochter einen ersten wichtigen Beitrag zur Business-Tauglichkeit des iPhones, weitere Produkte sollen folgen.

iPhone-Nutzern, die das Kult-Handy auch beruflich nutzen wollen, ist Apple mit der Unterstützung des ActiveSync-Protokolls durch das Firmware-Update iPhone 2.0 zwar schon ein Stückchen entgegenkommen. Vernachlässigt wurden dabei jedoch die weltweit angeblich rund 100 Millionen Mailboxen, die anstelle von Microsoft Exchange durch Lotus Notes/Domino gefüllt werden. Mit iAnywhere Mobile Office bietet Sybase iAnywhere Notes-Anwendern nun eine Möglichkeit, sicher und komfortabel E-Mail und Kontaktdaten auch auf einem iPhone 3G zu nutzen: Mithilfe der Middleware können sie die elektronische Firmenpost direkt in der iPhone-Mailbox empfangen und verfassen. Ihre privaten und geschäftlichen Adressbücher sehen die Nutzer dagegen in einer Web-Anwendung über den Safari-Browser ein. Der Vorteil: Dank der nativen Unterstützung von Safari sind sie in der Lage, Kontakte durch einfachen Fingerdruck auszuwählen und ihnen direkt in der Mail-Anwendung eine Nachricht schreiben oder sie direkt anzurufen. Wie der "Workaround" in der Praxis aussieht, demonstriert Sybase iAnywhere in einem kleinen Video.

Um offene Eingangs-Ports ins Firmennetz zu vermeiden, sitzt die Lösung in der DMZ.
Um offene Eingangs-Ports ins Firmennetz zu vermeiden, sitzt die Lösung in der DMZ.
Foto: Sybase iAnywhere

Da die Middleware in der DMZ (demilitarisierten Zone) des Unternehmens sitzt, eignet sich die Lösung auch für Firmen, die Microsoft Exchange einsetzen, aber Bedenken haben, über den Mail-Dienst einen eingehenden Kommunikationskanal zum Firmennetz ständig offen zu haben. E-Mail-Push unterstützt Mobile Office allerdings (noch) nicht, dieser ist jedoch - neben zusätzlichen Komponenten wie Kontakte, Kalender und Zugriff auf das Unternehmensadressbuch - in Planung. Ohnehin sieht Sybase iAnywhere in Mobile Office nur einen ersten Schritt, das iPhone unternehmenstechnisch in den Griff zu bekommen.

Weitere Pläne, um das iPhone zu bändigen

Ideal wäre dazu etwa die Verwaltung über einen OMA-DM-Client, erklärte Sybase-iAnywhere-Manager Volker Romer gegenüber der COMPUTERWOCHE, etwa um Power-on-Passwort oder eine Sperre von unerwünschten Applikationen durchzusetzen. Das Problem: Der von der Open Mobile Alliance (OMA) definierte Standard für das Device Management ist im iPhone nicht implementiert. Bei einem speziell entwickelten iAnywhere-Client, der eine eigene verschlüsselte Datenbank, eigene Applikationen und einen eigenen PIM-Store beinhalten könnte, gäbe es dagegen das Problem, dass Drittapplikationen derzeit auf dem Apple-Gerät nicht im Hintergrund weiterlaufen dürfen. Romer hegt jedoch die Hoffnung, dass der Hersteller seine Restriktionen lockern könnte. Immerhin sei auch Apple stark an einem iPhone-Einsatz in Unternehmen interessiert.