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Swisscom will in Europa zukaufen

02.06.2006
Der Carrier sucht nach Übernahmekandidaten in Wachstumssegmenten wie Breitband-Internet-Anschlüssen.

Der Schweizer Telekomkonzern Swisscom hat sich offen für Zukäufe im Ausland gezeigt. "Wir schauen uns einige Aktivitäten an", sagte Vorstandschef Carsten Schloter auf der "Handelsblatt"-Tagung "Telekommarkt Europa" in Bonn. Zu konkreten Zielen machte er keine Angaben. "Zukäufe werden aber auf jeden Fall in Europa geschehen."

Nach einer Entscheidung der Schweizer Regierung - dem Hauptaktionär von Swisscom - darf das Unternehmen keine Ex-Monopolisten kaufen. Die Gesellschaft hatte daher die geplante Übernahme des irischen Marktführers Eircom abgeblasen, was zum Rücktritt von Schloters Amtsvorgänger Jens Alder führte. Statt milliardenschwerer Akquisitionen will Swisscom daher vor allem in Wachstumsbereichen wie Breitband zukaufen. "Wir werden nicht in erodierendes Geschäft investieren", sagte Schloter.

Swisscom erwirtschaftet den weitaus größten Teil seines Umsatzes auf dem Heimatmarkt und kann dort seit einem halben Jahr wieder Marktanteile im Festnetzgeschäft hinzugewinnen. Die Gesellschaft stemmt sich damit gegen den Branchentrend. Möglich werde dies durch eine Ausweitung des DSL-Geschäfts, sagte Schloter. (dpa/ajf)