Neuer Vertrag

Suse bekommt weitere 100 Millionen Dollar von Microsoft

26.07.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der inzwischen im Besitz von Attachmate befindliche Linux-Dienstleister Suse bekommt weitere 100 Millionen Dollar von Microsoft.

Einen entsprechenden, mittlerweile dritten Vertrag haben Suse und Microsoft dieser Tage unterzeichnet. Er läuft bis Januar 2016 und ersetzt den vorigen, im August 2008 geschlossenen Kontrakt. Wie viel von den seinerzeit avisierten 100 Millionen Dollar Suse tatsächlich in Rechnung stellen konnte, ist nicht bekannt. Beim ersten Vertrag über 240 Millionen Dollar vom November 2006 waren es 157 Millionen gewesen. Microsoft hatte damals zugesichert, seinen Kunden 70.000 Lizenzen für Suse Linux Enterprise Server anzudienen.

Aus der aktuellen Ankündigung geht übrigens hervor, dass im Rahmen der Partnerschaft von Microsoft und Suse lediglich 725 Anwenderunternehmen Linux-Support erworben haben. Suse, vor Attachmate unter der Kontrolle von Novell, ist hinter Red Hat der zweitgrößte kommerzielle Linux-Anbieter, kommt allerdings auf deutlich weniger Umsatz und Support-Kunden. Als Nummer 2 hat es Suse deutlich schwerer und braucht schon mal die Hilfe eines Schwergewichts wie Microsoft, das einerseits Alternativen zu seinen eigenen Produkten demonstrierten (macht sich nicht zuletzt kartellrechtlich gut), andererseits aber auch die Kontrolle über diese Alternativen haben möchte.

Novell selbst hatte im Februar 2010 einräumen müssen, dass es mit Linux nie Geld verdient, sondern gerade einmal den Break-even geschafft hatte. Das dürfte unter anderem daran gelegen haben, dass Novell im Wettbewerb mit Red Hat die Preise hatte senken müssen. Nun, da Suse in Privatbesitz der Finanzinvestoren Francisco Partners, Thoma Bravo und Golden Gate Capital ist, wird man vorerst nichts mehr darüber erfahren, wie Suse sich finanziell schlägt - bis die Company gegebenenfalls wieder verkauft wird.