Suprenum GmbH braucht noch 30 Millionen

28.09.1990

BREMEN (ciw) - Das Gerangel um den deutschen Superrechner "Suprenum" geht weiter. Weil das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) Ende des vergangenen Jahres die Förderung eingestellt hat, fehlen den an der Suprenum GmbH beteiligten Firmen nach eigenen Aussagen etwa 30 Millionen Mark, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.

Weitere Zahlungen will das BMFT allerdings nicht leisten. Karl Friedrich Triebold, Vorsitzender der Geschäftsführung der an Suprenum maßgeblich beteiligten Krupp-Atlas GmbH, erklärte, daß von seiten der Industrie durchaus die Hälfte dieser Summe aufgebracht werden könne, wenn das BMFT seine ablehnende Haltung gegenüber der Fortführung des Projekts aufgeben würde. "Gegen das Forschungsministerium können wir den Rechner in Deutschland nicht verkaufen, weil sich die ersten Kunden aus dem Kreis der Großforschungs-Einrichtungen und den Universitäten rekrutieren", sagte Triebold vor der Presse. Sollte sich das Ministerium in den nächsten sechs Wochen nicht zu einer positiven Entscheidung durchringen können, so der Krupp-Atlas-Chef weiter, werde man sich nach einem ausländischen Kooperationspartner umsehen: "Wir haben die Gespräche mit Interessenten intensiviert." Es kommen auch Partner aus USA und Japan in Frage.

Bei den angestrebten Bundesgenossen kann es sich allerdings nicht um Konkurrenten aus Übersee handeln, gegen die man mit dem Projekt Suprenum ursprünglich angetreten war. Denn die Beteiligten haben sich vertraglich verpflichtet, die Ergebnisse ihrer Entwicklung drei Jahre lang nicht den Mitbewerbern zur Verfügung zu stellen.