Suns Open-Source-Chef predigt Software Market 3.0

28.06.2006
Im Softwaremarkt der Zukunft zahlen Unternehmen nicht mehr für das Nutzungsrecht, sondern für den Wert, den ein Programm zum Zeitpunkt seiner Verwendung darstellt. Das zumindest prognostiziert Simon Phipps, Chief Open Source Officer bei Sun Microsystems.

Nach Einschätzung des Managers steht die IT-Branche vor einem grundlegenden Wandel. Im "Software Market 3.0" könnten sich Unternehmen je nach Bedarf entscheiden, welche Programme sie einsetzen; bezahlt werde nur für die tatsächliche Nutzung oder für die Services, die den Betrieb ermöglichten. Dieses Modell unterscheide sich von Beschaffungsmustern des Software Market 1.0, in dem Kunden Hardware und Software zur gleichen Zeit einkauften. In der Version 2.0 des Marktes trennten die Käufer Hardware- und Softwareanschaffungen, erläuterte Phipps in einer Rede auf der Open Source Business Conference Europe in London. Der Preis fiel zum Zeitpunkt des Softwarekaufs an.

Nicht ganz uneigennützig brach Phipps eine Lanze für das Geschäftsmodell etlicher Open-Source-Softwareanbieter, darunter auch Sun Microsystems. Sie verteilen Software kostenlos, verlangen aber Gebühren für den Support und andere Dienstleistungen. Software Market 3.0 bedeute vor allem Wahlfreiheit und sei nicht zu verwechseln mit Free Software, warb der Manager. Kunden seien durchaus bereit, für Dienstleistungen zu bezahlen, die den Betrieb eines ausgewählten Softwarestacks ermöglichten und absicherten. "Der Open-Source-Markt der Zukunft besteht aus Paketen, die den Kunden liefern, was sie zum Betrieb der Software benötigen", so Phipps. "Es ist ein Markt mit vielen Nischen."