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Suns Jini: Nur geklaut?

12.10.1998
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Sun Microsystems sieht sich herber Kritik ausgesetzt: Eine gerademal 20 Mann starke Softwareschmiede namens Scientific Computing Associates (SCA) aus Connecticut reklamiert das Urheberrecht für große Teile der Java Intelligent Network Infrastructure (Jini) für sich. Sun nennt bislang seinen Entwickler Ken Arnold als Erfinder der Jini-Basistechnik "JavaSpaces", räumt aber ein, daß dessen Arbeit auf akademischen Forschungen aus den 80er Jahren an der Universität Yale beruht. SCA geht das nicht weit genug. Die Firma will "entscheidend" zu JavaSpaces beigetragen haben. Diese Technologie ermöglicht es Jini überhaupt erst, Tasks über ein Netzwerk zu verteilen und Hardware- und Netzdienste zu managen. Aus Sicht von SCA ist Jini deswegen auch nur "ein dünnes Mäntelchen um JavaSpaces". Firmengründer Martin Schultz will Sun aber nicht vor Gericht zerren. Er wünscht sich von der McNealy-Company eigentlich nur ein klein wenig Anerkennung für den Beitrag seines Unternehmens – als Marketing-Unterstützung für dessen aktuelle Produkte.