Suns Java Enterprise System 5.0 tritt gegen IBM Websphere an

05.03.2007
Mit einer erweiterten Version seiner Middleware-Suite geht Sun Microsystems im Kampf gegen den Erzrivalen IBM in die Offensive.

Der kalifornische Hersteller offeriert mit Java Enterprise System (Java ES) ein Paket aus Infrastruktur-Software, Support und Trainingsangeboten, das Unternehmen gegen eine Abonnement-Gebühr nutzen können. Bei Java ES 5.0 handelt es sich um das erste große Release seit Oktober 2005. Neben zahlreichen Erweiterungen hat Sun das Angebot modularer gestaltet. Kunden können mit dem Einstiegssystem "Java ES 5.0 Base" beginnen, das mit 100 Dollar pro Mitarbeiter und Jahr zu Buche schlägt. Enthalten sind Suns Application-, Portal- und Web-Server.

Gegen zusätzliche Gebühren lässt sich das System um den "Java System Identity Manager" und die "Java Composite Application Platform Suite" (Java Caps) erweitern. Letztere positioniert Sun vor allem als Infrastruktur für Service-orientierte Architekturen (SOA). Das komplette Java ES-Paket kostet 200 Dollar pro Jahr. Zu den Erweiterungen in Version 5 gehören unter anderem eine verbesserte Monitoring-Konsole, ein Monitoring-Framework und ein gemeinsamer Installer für Softwarekomponenten.

Java ES ging aus dem Projekt Orion hervor, das Sun bereits im Jahr 2003 initiierte. Ziel war es, Kunden einen integrierten Middleware-Stack zu offerieren, der vierteljährlich aktualisiert wird und nur geringe regelmäßige Kosten mit sich bringt. Jim McHugh, Vice President für Softwareinfrastruktur bei Sun, sieht IBM mit seiner "Websphere"-Familie als Hauptkonkurrenten an: "Sie besitzen ein ebenso breites Softwareportfolio, aber wir haben unsere Produkte schon vor drei Jahren integriert", warb er zur Vorstellung von Java ES 5.0. Auch Oracle könne sich zu einem ernst zu nehmenden Rivalen entwickeln, wenn es dem Hersteller gelinge, seine Fusion-Middleware besser zu integrieren.

Nach Angaben von Sun haben sich bereits mehr als 1,3 Millionen Abonnenten für Java ES entschieden. Im Oktober 2005 lag die Zahl noch bei einer Million. Mehr zum Thema Service-orientierte Architekturen (SOA) finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)