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Sunfire: Sun schlägt zurück

26.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Morgen wird ein großer Tag für Sun Microsystems: Das Unternehmen stellt in New York seine neuen "Sunfire"-Unix-Server vor. Herzstück der Maschinen ist der neue Prozessor "Ultrasparc III", ein 64-Bit-RISC-Chip, den Texas Instruments mit anfänglich um 750 Megahertz Taktfrequenz fertigt. Diesen hatte Sun im Oktober 1997 erstmals angekündigt, danach aber mehrfach verschoben - zuletzt nach Cache-Problemen mit dem schnellsten Ultrasparc-II-Vorgänger. President und Chief Operating Officer (COO) Ed Zander zeigt dem Vernehmen nach morgen eine Palette vom Einprozessor-Appliance-Server bis hin zu einem 72-Wege-Monstrum. Eine Reihe der "nebenbei" aufgefahrenen Maschinen wird allerdings nicht sofort verfügbar sein.

Mit der Einführung des Ultrasparc III wird es gelinde gesagt höchste Zeit - viele Sun-Kunden sind bereits verärgert, weil sie aus ihren Systemen schon seit einiger Zeit nicht mehr die Leistung herausholen können, die sie benötigen. "Sun-Anwender sind an Sun gefesselt, und wenn sie wegen der Ultrasparc-III-Verzögerung nicht die Performance bekommen, die sie brauchen, bleibt ihnen nichts weiter als Abwarten", erläutert Nathan Brockwood, Analyst bei Insight 64. Der Wechsel auf eine andere Plattform sei kaum eine Alternative - bis man alle Anwendungen umkompiliert habe, sei auch Sun meist mit seiner Entwicklung fertig.