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Sun zündet ein verfrühtes Server-Feuerwerk

22.03.2001
Sun hat gestern in New York (und nicht etwa auf der CeBIT) eine Reihe neuer Unix-Midrange-Server vorgestellt, die allesamt auf dem neuen "Ultrasparc-III"-Chip basieren. Wichtige Features sind aber nicht vor Ende des Jahres verfügbar.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun Microsystems hat gestern in New York (und nicht etwa auf der CeBIT) eine Reihe neuer Unix-Midrange-Server - Sun nennt die Systeme euphemistisch "Midframes" - vorgestellt, die allesamt auf dem neuen "Ultrasparc-III"-Chip basieren. Einige der wichtigsten Features dürften jedoch nicht vor Ende des Jahres verfügbar sein.

Die Bandbreite der neuen Sunfire-Server (zuvor unter dem Codenamen "Serengeti" gehandelt) erstreckt sich vom Zwei-Wege-Server für knapp 75.000 Dollar bis zur 24-Wege-Maschine für mehr als eine Million Dollar. Vice President Shanin Khan verwies darauf, dass die Systeme viele Features mitbringen, die in der Vergangenheit nur in Mainframes sowie Suns eigenem Highend-Prodult "Ultra Enterprise 10.000" verfügbar waren. Dazu gehören dynamische Partitionierung und Server Resizing, Capacity on Demand, vollständig redundante Hardware sowie Upgrades von CPU und Speicher im laufenden Betrieb.

"Das sind die Produkte, die die nächste Investitionswelle anführen werden", verteilte CEO (Chief Executive Officer) Scott McNealy Seitenhiebe auf die Konkurrenz, die in letzter Zeit Marktanteile an Sun hatte abgeben müssen. Er versprach Anwendern Mainframe-Leistung zu Unix Preisen. Beispiel: Eine Sunfire-Maschine mit 192 GB Hauptspeicher erreiche eine Rechenleistung von bis zu 1950 Großrechner-MIPS bei Kosten von knapp 790 Dollar/MIPS. Eine ähnliche Leistung mit IBMs "zServer" koste mit 1800 Dollar/MIPS erheblich mehr, so Sun.

"Wenn all das gleich verfügbar wäre, hätte Sun in der Tat viele der Features als erster Hersteller", mäkelt Tony Iams von D.H. Brown Associates. Viele der wirklich interessanten Features, etwa die dynamische Partitionierung oder die Hot-swap-Fähigkeiten, seien aber erst ab Ende des Jahres erhältlich. Sun-Mann Khan erklärte, die neue Hardware werde bereits ausgeliefert. Er musste aber einräumen, dass große Teile der neuen Funktionalität erst über inkrementelle Updates nachgeliefert würden.