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Sun trotz Rekordverlust optimistisch

17.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun Microsystems hat im zweiten Geschäftsquartal 2002/2003 (Ende: 29.Dezember) mit minus 2,28 Milliarden Dollar oder 72 Cent pro Aktie den bislang höchsten Quartalsverlust in der Firmengeschichte verbucht. Das Ergebnis verhagelten insbesondere Goodwill-Abschreibungen und andere Wertberichtigungen in Höhe von 2,13 Milliarden Dollar. Hinzu kamen außerdem 357 Millionen Dollar an Restrukturierungskosten. Abzüglich der Sondereffekte und Steuern erzielten die Kalifornier ein Plus von zehn Millionen Dollar beziehungsweise eine schwarze Null je Aktie. Im Vorjahresquartal hatte Sun zwar mit lediglich 431 Millionen Dollar oder 13 Cent pro Aktie einen vergleichsweise kleineren Nettoverlust ausgewiesen. Auf operativer Basis betrug das Minus jedoch 78 Millionen Dollar oder drei Cent je Anteil. Die von First Call/Thomson befragten Analysten hatten für den aktuellen Berichtszeitraum im Schnitt mit einem operativen

Verlust von zwei Cent pro Aktie gerechnet.

Mit einem Umsatz in Höhe von 2,92 Milliarden Dollar entsprach Sun der Durchschnittsprognose der Wall Street (2,9 Milliarden Dollar), nahm jedoch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (3,11 Milliarden Dollar) sechs Prozent weniger ein. Dabei sanken die US-Einnahmen um zwölf Prozent und die Erlöse in der asiatisch-pazifischen Region um neun Prozent. In Europa verbuchte Sun dagegen einen Umsatzzuwachs von vier Prozent.

Trotz des hohen Nettoverlusts nannte Sun-Chef Scott McNealy den Berichtszeitraum ein solides Quartal und meinte, sein Team hätte gute Arbeit geleistet. Man sei auf dem Weg zu einer längerfristigen Profitabilität, erklärte der Topmanager. Wegen der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen wollte Sun keinen Ausblick für das laufende Vierteljahr geben. Außerdem soll künftig auf eine Prognose zur Quartalsmitte verzichtet werden. (mb)