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Sun tendiert zu AMDs Opteron

09.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Rahmen der gestrigen Produktankündigungen hat John Loiacono, Vice President der Operating Platforms Group von Sun Microsystems, erklärt, sein Unternehmen habe den kommenden "Opteron"-Prozessor von Advanced Micro Devices (AMD) in seinen Labors getestet und sei auch bei Kunden auf Interesse dafür gestoßen. Konkrete Produktpläne konnte Loiacono zwar nicht nennen, generell bestehe aber seitens Sun auf jeden Fall Interesse. "Können wir uns heute zur Nutzung des Opteron bekennen? Nein", sagte der Sun-Manager. "Können wir ihn brauchen? Ist es wahrscheinlich, dass wir ihn nutzen? Ja."

Dieses Statement, wenn auch relativ schwammig, ist eines der bislang größten Bekenntnisse zum Server-Chip, den AMD am 22. April vorstellen wird. Bislang haben nur kleinere und spezialisierte Hersteller wie Racksaver konkrete Produktpläne veröffentlicht. Dean McCarron von Mercury Research wertet Loiaconos Aussage als gutes Zeichen für AMD. Der Markt für Server mit bis zu acht Prozessoren werde noch immer vom kleinen Kreis der multinationalen Anbieter dominiert, die in Sachen neuer Technik eher konservativ agierte. "Wenn man da IBM oder Sun interessieren kann, ist das entscheidend", so McCarron.

Sun deutete bei seinem Quarterly Product Update an, dass Servern mit x86-kompatiblen Prozessoren im bislang Ultrasparc-dominierten Portfolio des Herstellers künftig mehr Platz eingeräumt werden könnte. "Sie werden viel über Solaris x86 hören", erklärte beispielsweise CEO (Chief Executive Officer) Scott McNealy. "Es gibt mehr als 1000 Anwendungen für Solaris x86." Eine durchaus bemerkenswerte Aussage angesichts der Tatsache, dass Sun noch vor nicht allzu langer Zeit angekündigt hatte, die Intel-Variante von Solaris nicht mehr weiterzuentwickeln. Nach Protesten von Anwendern und Entwicklern war die Abkündigung später revidiert worden. (tc)