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Sun setzt voll auf den Internet-Verkauf

19.05.2000
Einstellung von Produktlinien dementiert

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bereits in einem Jahr will Sun Microsystems 80 Prozent seiner Hardwaregeschäfte über das Internet abwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, ist offenbar eine modifizierte Produktpalette geplant: Es soll eine Reihe "vereinfachter" Server-Produkte mit klarerer Konfiguration geben, um Installation und Support zu erleichtern.

Sun widersprach allerdings Pressespekulationen, das Unternehmen wollte bestimmte Produktlinien gänzlich streichen. Die neue Workstation- und Server-Linie soll nach Aussagen eines Unternehmenssprechers Suns Hardware lediglich "besser definieren". "Wenn man Enterprise-Server über das Internet verkaufen will, wollen die Kunden genau wissen, mit welchem Partner sie sich einlassen. Weniger komplexe Systeme lassen sich übers Netz besser verkaufen", so der Sprecher gegenüber "Computergram".

Wie die veränderten Maschinen genau aussehen, scheint indes noch unklar. Sun verhandele derzeit mit Kunden und Partnern, um die Architektur festzulegen. Schließlich gehe es um große Systeme mit einer ganzen Reihe von Softwareprodukten, so Sun. Beobachter rechnen mit einer Konsolidierung des Online-Portfolios auf Netzwerk- und Storage-Hardware sowie separate Highend- und Midrange-Workgroup-Server-Linien. Ebenfalls unklar ist die geplante Preispolitik. Vermutlich wird CEO (Chief Executive Officer) Scott McNealy seine heutige Keynote-Ansprache auf der Sun-Konferenz iForce 2000 in San Diego dazu nutzen, um mögliche dynamische Preismodelle zu erläutern. Sun bemüht sich bereits seit einiger Zeit, vermehrt Dotcoms als Kunden zu gewinnen. Mit Internet-Firmen möchte Sun mittelfristig zehn Prozent seiner Umsätze machen.