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Sun senkt die Solaris-x86-Kosten

19.04.2004

Um dem lange vernachlässigten Solaris für Intel-kompatible x86-Systeme zu Erfolg zu verhelfen, führt Sun ein neues Lizenz- und Supportkostenmodell für Großkunden ein. Die Preisgestaltung richtet sich gegen Linux und Microsoft Server 2003.

Solaris für x86 ist - im Gegensatz zu dem Unix-Derivat für Sparc-basierende Server - nicht kostenlos. Auf einem Rechner mit einem Prozessor kostet die Lizenz 99 Dollar; bei einem Zwei-Wege-System sind es 250 und bei einer Maschine mit vier oder mehr CPUs sind es 1500 Dollar. Hinzu kommt der Preis für einfachen 7x12-Support in Höhe von jährlich 560 Dollar für Ein- und Zwei-Wege-Rechner beziehungsweise 960 Dollar für einen Vier-Prozessor-Server. Das addiert sich bei Großanwendern schnell auf beträchtliche Summen.

Denen bietet Sun nun, vorerst begrenzt bis zum Ende dieses Jahres, Pauschalpreise an. Lizenz und Support für Solaris für x86 soll künftig für jeweils 100 Server 50.000 Dollar kosten. Dabei ist es unerheblich, wie viele Prozessoren in den Maschinen arbeiten. Somit können die 100 Server sich aus ganz unterschiedlich starken Rechnern zusammensetzen. Ferner können sie sowohl mit Intels Xeon-Chips als auch mit AMDs Opteron ausgestattet sein. In einer typischen Mischkalkulation kann Suns neues Modell die Kosten erheblich senken.

Sun möchte mit dem Angebot von Lizenz- und Supportkosten von 500 Dollar pro Server Linux und Windows Server 2003 Paroli bieten. Immerhin kostet der Supportvertrag für Red Hat Enterprise Linux 799 Dollar pro Rechner. Suse Linux Enterprise Server hat etwa den gleichen Preis, während das Microsoft-Betriebssystem deutlich teurer kommt. Ob die Rechnung von Sun aufgeht, ist allerdings fraglich. Denn auch professionelle Linux-Anwender schließen in sehr vielen Fällen keine Supportverträge ab. Und Microsoft hat seine Kunden ohnehin nicht aus Preisgründen. (ls)