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Sun pusht Linux auf Ultrasparc T1

14.02.2006
Sun will auch auf seiner neuesten Server-Linie mit "Ultrasparc-T1"-Prozessoren den Einsatz von Linux fördern und die Maschinen damit für ein breiteres Publikum attraktiv machen.

Sun wird heute ankündigen, dass es technische Informationen bereitstellen will, mit deren Hilfe Programmierer Linux oder andere Betriebssysteme auf den Strom sparenden Achtkern-Chip portieren können, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Das signalisiere eine wachsende Bereitschaft, Linux als Alternative zum hauseigenen Solaris zu akzeptieren, um die Server-Verkäufe anzutreiben.

Nach Einschätzung der Marktforscher von Gartner wurden im dritten Quartal 2005 mehr als 400.000 Linux-Server verkauft, 44 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dafür ging der Absatz von Solaris-Maschinen (tendenziell größere als die Linux-basierenden) um vier Prozent auf 72.000 zurück.

Wettbewerber wie die IBM oder Hewlett-Packard pushen den Einsatz von Linux längst auch jenseits der x86-Plattform. Durch die Unterstützung des quelloffenen Betriebssystems hofft Sun nun, verloren gegangene Marktanteile zurückzugewinnen. "Es geht nicht um die Stabilisierung meiner installierten Basis", erklärte President und Chief Operating Officer Jonathan Schwartz. "Jetzt geht es darum, die aller anderen zu erodieren."

Jean Bozman von der IDC geht davon aus, dass Suns Ankündigung die Anpassung von Linux und anderen Systemen an Suns Sparc-Server beschleunigen wird. Ihr Kollege Jeffrey Hewitt von Gartner bezweifelt allerdings, dass sich das merklich auf die Server-Verkäufe auswirkt: "Werden wir plötzlich eine Nachfrage nach Linux auf Sparc haben? Das glaube ich weniger." (tc)