Encore-Technik erfolgreich integriert

Sun präsentiert Lösungen für Enterprise-Datenhaltung

06.02.1998

Bei der "Storedge A7000" handelt es sich im wesentlichen um die ehemalige "Infinity SP 40" von Encore, die gemäß Suns Corporate Design anthrazitfarben verpackt wurde. Die einst etwas unübersichtliche Palette von Optionen haben Suns Entwickler zugunsten einer kundenfreundlichen Übersichtlichkeit gestrafft.

Die Hardware bietet maximal drei Terabyte Speicherkapazität in Form von Seagate-Festplatten, die sich über bis zu 32 Kanäle ansteuern lassen. Dabei kann eine beliebige Kombination von Mainframe- (Escon, Block Mux) oder Open-Storage-/NT-Systemen (SCSI, Fibre Channel Arbitrated Loop = FCAL, in Planung) angebunden werden. Auf der Mainframe-Seite werden dabei Plattensubsysteme vom Typ "3380" oder "3390" mit mehreren "3990"-Controllern emuliert, für die SCSI-Anschlüsse kommt die SCSI Target Emulation (STE) zum Einsatz. Intern lassen sich die logischen Laufwerke mit praktisch beliebigen Raid-Levels belegen (Linear, Raid 0, 1, 0+1 oder 5), dabei können sogar mehrere logische Volumes auf einer physikalischen Platte untergebracht werden.

Um hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten, sind alle Einheiten bis auf die Festplatten selbst doppelt vorhanden (= redundant ausgelegt). Dazu gehören auch die programmierbaren Controller, jeweils Vier-Wege-Rechner unter einem von Encore übernommenen Echtzeit-Unix, sowie die Cache-Einheiten, deren Inhalte - ebenfalls in Echtzeit - gespiegelt werden.

Wem soviel Sicherheit noch nicht ausreicht, der kann zusätzlich die Software "Remote Dual Copy" (RDC) einsetzen. Diese ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb von zwei oder mehr Storedge-A7000-Einheiten, die mehrere Kilometer voneinander entfernt stehen können. Die Daten der Systeme werden dabei in Echtzeit synchronisiert und können bei Ausfall eines Subsystems ohne Unterbrechung oder manuelles Eingreifen weitergenutzt werden.

Eigentlich herausragendes Merkmal der Storedge A7000 aber ist ihre Datasharing-Software. Diese ermöglicht vom Mainframe aus den Lesezugriff auf die Daten der offenen und NT-Systeme - Sun unterstützt übrigens neben dem hauseigenen "Solaris"-Unix auch HP-UX sowie das AIX der IBM - und umgekehrt, ohne daß doppelte Datenhaltung oder irgendwelche Kopieraktionen und Manipulationen an den Beständen notwendig sind. Deswegen bezeichnet der Hersteller das System als "intelligenten Speicher-Server".

Die Sun Microsystems Inc. (Nasdaq: SUNW) erzielt bereits rund ein Drittel ihrer Umsätze mit Speicherprodukten. Die International Data Corp. (IDC) mit Sitz in Framingham im US-Bundesstaat Massachusetts setzt den Hersteller im Markt für offene Systeme in ihren jüngsten Erhebungen auf Platz eins (vor IBM, Hewlett-Packard und EMC), weltweit sind derzeit rund elf Petabyte Sun-Speichersysteme installiert.