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Sun präsentiert Liberty-konforme Serversoftware

17.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach der Ankündigung des Single-Sign-On-Dienstes der Interessengruppe Liberty Alliance Anfang der Woche (Computerwoche online berichtete) präsentiert Sun jetzt eine Serversoftware, die den Liberty-Spezifikationen entspricht und SAML (Security Assertion Markup Language) unterstützt: Der "Identity Server 6.0" verwaltet Zugangs- und Autorisierungsrechte und enthält eine integrierte Version von Suns Directory-Software, die Informationen über den jeweiligen Anwender und die Ressourcen seines Rechners zur Verfügung stellt.

Neben Sun haben eine Reihe weiterer IT-Anbieter - darunter Novell, RSA Security und Entrust - Liberty-konforme Funktionen in ihre Produkte integriert oder dies angekündigt. Nach Ansicht von Analysten ist die Liberty Alliance jedoch auf eine breitere Unterstützung angewiesen, um Microsofts eigenem Autentifizierungsdienst "Passport" Paroli bieten zu können. "Der Nutzen von Liberty kann sich erst dann richtig entfalten, wenn die Technik von den Oracles, Beas, IBMs und Microsofts dieser Welt implementiert wird", meint etwa Shawn Willett von Current Analysis.

Davon kann allerdings noch keine Rede sein. Während sich IBM und Oracle bislang neutral verhalten, hat Microsoft Suns Angebot, Liberty zu unterstützen, ausgeschlagen. Verständlicherweise, meint Willett. Schließlich habe Sun seine Initiative von Anfang an als Gegengewicht zu Passport positioniert. Sinnvoll ist nach Ansicht des Experten jedoch nur eine Zusammenführung der beiden Autentifizierungssysteme. (sp)