Sun öffnet Grid-Rechenservice für die breite Öffentlichkeit

22.03.2006
Derzeit kommen nur US-Kunden in den Genuss der Dienstleistung, für die der Hersteller in der Stunde einen Dollar je CPU verlangt.

Anwendern mit einem "Paypal"-Konto steht in den USA ein neuer Zeitvertreib ins Haus. Sie können Suns Grid-Computing Utility nutzen und Rechenleistung mieten. Zum Preis von einem Dollar in der Stunde für jede angeforderte CPU können jetzt auch Privatanwender am neuen Computing-Modell teilnehmen. Für die dritte Generation der Dienstleistung, die bislang nur Geschäftskunden angeboten wurde, ist jetzt das Public Portal www.network.com für jedermann eröffnet worden. Voraussetzung für die Nutzung der Dienstleistung ist ein Paypal-Konto und das Durchlaufen eines Prüfverfahrens, wie es oft bei Online-Einkäufen Usus ist.

Sun bietet "Pod-Size"-Prozessorpakete zum Mieten an, die aus 32 CPUs bestehen. Anfangs experimentierte der Hersteller mit einer Pod-Size-Größe von 1000 Prozessoren, aber das war für die meisten Nutzer zu groß. Der Hersteller arbeitet derzeit an einer noch feineren Granularität - bis zu einer einzelnen CPU - aber das erfordert eine häufigere Zuteilung der Prozessoren - und die kostet Zeit.

Rund 60 Softwarehersteller haben ihre Programme für das Grid tauglich gemacht, oder sind gerade dabei, es zu tun. Hauptsächlich sind das Anwendungen wie CAD und Finanzberechnungen, die viel Rechenleistung erfordern.

Vor der Freigabe an die breite Öffentlichkeit konnten Entwickler das Grid 100 Stunden kostenlos testen und auch Forschungseinrichtungen erhielten kostenlosen Zugang. Zehn US-Universitäten profitieren von jeweils 100.000 CPU-Freistunden. Damit will sich Sun Zugang zur künftigen Entwicklergeneration verschaffen, die jetzt schon mit dem Dienst experimentieren kann und später womöglich zum Kunden wird. In den kommenden Monaten arbeitet der Hersteller an den Modalitäten für eine Nutzung des Dienstes auch außerhalb der USA. (kk)