Sun: Neue Hardware - große Pläne

13.02.2007
Künftige Prozessorgenerationen brauchen deutlich weniger Strom.

Bei dem neuen "Sparc-T1"-Chip, der unter dem Code-Namen "Victoria Falls" läuft, handelt es sich um eine Fortsetzung der Strom sparenden Multikern-Prozessoren der "Niagara"-Linie. Diese CPUs verfügen über acht Rechenkerne mit je vier Threads. Die Chips sind insbesondere wegen ihrer effizienten Art, Energie zu verbrauchen, auch hauseigenen Produkten wie etwa den "Ultra-Sparc-III"- und "Ultra-Sparc-IV"-CPUs überlegen.

Die Niagara-Prozessoren mit ihren 32 Threads haben zudem ein Leistungsvermögen, das dem eines Zweikern-Chips mit der doppelten oder einer noch höheren Taktrate gleicht. Allerdings besitzt der Sun-Chip einen Thermal Design Point (TDP) von lediglich 75 Watt. Dies ist bis zu einem Viertel weniger als bei anderen Prozessoren. Der TDP ist eine wesentliche Kennzahl, um die energiebezogene Arbeitsweise eines Prozessors zu benennen.

Nach den Worten von Suns Executive Vice President of Systems, John Fowler, werden Victoria-Chips für künftige "Sun-Fire"-Server ungefähr in der ersten Hälfte des kommenden Jahres verfügbar sein. Texas Instruments, das die Sparc-Chips für Sun fertigt, hat erste Prozessoren an Sun geliefert. Sie werden gegenwärtig in Alpha-Systemen getestet.

Vorgängermodelle gehören noch nicht zum alten Eisen

Sun gibt an, dass die Victoria-Chips ungefähr die 2,5-fache Rechenleistung der ersten Generation der "Niagara-1"-CPUs besitzen werden. Sie seien zudem 35 mal so leistungsstark wie "Ultrasparc-III"-Prozessoren mit einem Rechenkern, die Sun vor Jahren in Einstiegsservern und Workstations einsetzte. Diese werden allerdings bis auf den heutigen Tag noch verkauft.

Fowler sagte ferner, dass Sun in der zweiten Hälfte dieses Jahres neue "Galaxy-X64"-Server auf den Markt bringen werde. Zudem wird das Unterneh- men gemeinsam mit dem Partner Fujitsu Ltd. im ersten Halbjahr 2007 weiter entwickelte Server der "Advanced Product Line" (APL) anbieten. Diese Maschinen rechnen mit den "Sparc-64-VI"-Prozessoren, die auch unter der Bezeichnung "Olympus" bekannt sind. Ursprünglich wollte Fujitsu Server mit diesen CPUs bereits vergangenes Jahr auf den Markt bringen, um damit Sun Konkurrenz zu machen.

Fowler berichtete, die neuen APL-Systeme dürften eine Rechenleistung bieten, die bisherige "Sun-Fire"-Server um den Faktor 1,5 übertreffen. Letztere arbeiten mit den "Panther"-Chips, bei denen es sich um "Ultra-Sparc-IV+"-Prozessoren handelt.

Zudem hat sich Sun das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2009 eine operative Marge von zehn Prozent zu erreichen. "Unsere Kosten liegen immer noch zu hoch", räumte Suns oberster Finanzchef Michael Lehman jüngst vor Analysten in San Francisco ein. Neben der Weiterentwicklung des Produktportfolios sei es deshalb unumgänglich, weiter die Ausgaben zu drücken. Nur so lasse sich die Vorgabe erreichen, bis 2009 die operative Marge auf zehn Prozent zu erhöhen. (jm/ba)