Etat von 300 Millionen Dollar

Sun lockt Startups mit fertigem E-Business-Paket

31.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Mit dem Konzept "I Force" will Sun Microsoft Inc. vor allem junge Unternehmen aus dem Internet-Business anlocken und an sich binden. Die Kalifornier folgen damit Konkurrenten wie IBM, HP oder Dell, die schon länger versuchen, mit Sonderkonditionen zukunftsträchtige Firmen zu ködern.

Sun will Server, Software und Dienstleistungen in einem Paket bündeln und zu Discount-Preisen an junge Companys mit Ambitionen zum Online-Geschäft verhökern. Diesen soll damit geholfen werden, "ihr Web-Business anzuheizen", so Sun-CEO Scott McNealy. Um das Programm zu finanzieren, hat sein Unternehmen einen Etat von 300 Millionen Dollar bereitgestellt, mit dem die subventionierten Preise ausgeglichen werden sollen. Darüber hinaus soll den Youngstern Hilfe zur Selbsthilfe etwa bei der Vermarktung gegeben werden.

In dem je nach Anforderungen vorgefertigten Paket, das auch für anderweitig bereits etablierte Unternehmen, die sich dem E-Business zuwenden wollen, offeriert wird, finden sich Produkte von rund 50 Sun-Partnern, beispielsweise Oracle.

Die Idee, die hinter dem Konzept steht, ist denkbar einfach: Kundenbindung von Beginn an. Und wenn sich unter den so gestützten Firmen auch nur ein Bruchteil am Markt behaupten kann oder sogar zu einem neuen Amazon.com entwickelt, hat sich der Einsatz gelohnt. "Je früher du mit dem Kunden arbeitest, desto größer sind die Chancen, auch auf deren Weg zum Erfolg dabeizubleiben", prophezeit John Loicano, Marketing-Verantwortlicher bei Sun. Entsprechend werten Analysten das Programm auch in erster Linie als eine weitere Marketing-Strategie des IT-Herstellers. Im Grunde sei es nichts Neues, was Sun hier vorstelle, nur dass die Sonderangebote nicht wie bisher für Großkunden, sondern eben für (noch) kleine Unternehmen zur Verfügung gestellt würden.