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Sun kommen illegale Exporte erneut teuer zu stehen

16.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun Microsystems und zwei in Hongkong ansässige Tochterfirmen müssen wegen angeblicher Verletzung der US-Exportbestimmungen 291.000 Dollar Strafe zahlen. Das US-Handelsministerium beschuldigt die Company aus Santa Clara, Kalifornien, sie habe Computer nach China und andere Krisenländer geliefert, obwohl die Geräte eindeutig zu militärischen Zwecken bestimmt waren.

Unter anderem wird Sun vorgeworfen, es habe bereits im Februar 1997 einen E5000-Server ohne erforderliche Genehmigung in das Reich der Mitte verkauft, berichtet das "Wall Street Journal". So habe die Behörde festgestellt, dass das Gerät nicht wie im Exportschein angegeben in die damals noch britische Enklave Hongkong ging. Statt dessen fanden US-Bundesagenten den leistungsstarken Server in der Volksrepublik China, nämlich im Changsa Institute of Science and Technology, das unter anderem auch militärische Forschung betreibt. Insgesamt wird Sun beziehungsweise seinen Tochterfirmen in 24 Fällen der Verstoß gegen US-Exportbestimmungen vorgeworfen.

Die Kalifornier waren bereits 1999 vom US-Handelsministerium wegen unerlaubter Rechnerlieferung in die Volksrepublik China zu einer Strafe von 30.000 Dollar verdonnert worden (Computerwoche online berichtete). Damals wie heute nahm die Company zu den Vorwürfen kein Stellung. (mb)