Stromsparende Mobilprozessoren?

Sun kauft Vermögenswerte von Montalvo

25.04.2008
Sun Microsystems hat nach eigenen Angaben die Vermögenswerte von Montalvo Systems gekauft, eines viel diskutierten Halbleiter-Startups aus dem Silicon Valley.

Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt, weil diese sich nicht materiell auf Suns Ergebnis pro Aktie auswirkten, erklärte Firmensprecherin Dana Lengkeek in einer E-Mail an das "Wall Street Journal".

Montalvo hat bislang nur wenige Details über seine Pläne preisgegeben. Spekuliert wurde unter anderem darüber, die Company plane eine ernsthafte Attacke auf den von Intel und AMD beherrschten Markt für x86-Prozessoren. Lengkeek wollte dies nicht kommentieren. Sie erklärte, Montalvo fokussiere sich auf "mobile, stromsparende" Technik. Sun wolle diese in seine eigene Mikroelektronik-Sparte integrieren. "Die Übernahme dieser Aktiva verbessert unsere gegenwärtigen und zukünftigen Produkte", orakelte die Sun-Frau. Die Montalvo-Technik werde "einen Beitrag zu künftigen Generationen von Suns Prozessortechnik leisten und damit auch Suns Systeme weiter vom Wettbewerb differenzieren".

Montalvo arbeitet in seinen Chips Insidern zufolge mit sogenannten asynchronen Prozessorkernen. Das heißt, auf einem Prozessor sitzen nicht mehrere identische Cores, sondern unterschiedliche und unterschiedlich leistungsfähige. Die Website des Startups enthält kaum Informationen und bezeichnet Montalvo lediglich als "ein gut finanziertes Halbleiter-Startup ohne eigene Fertigung, das von bekannten Venture-Capital-Firmen aus dem Silicon Valley finanziert wird".

Das Brancheninteresse an Montalvo war ähnlich groß wie das an P.A. Semi, das früher in dieser Woche von Apple für knapp 280 Millionen Dollar gekauft wurde. Anders als Montalvo hat P.A. Semi bereits einen Chip in Produktion, einen Dual-Core-Prozessor auf Basis der von IBM lizenzierten Power-Architektur. Apple hat bislang nicht verraten, was für Pläne es mit P.A. Semi hat. (tc)