Entwicklungs-Tools folgen erst im nächsten Jahr

Sun hat die Rezeptur für Java-Beans zwei Monate früher fertiggestellt

15.11.1996

Java-Beans soll es ermöglichen, Java-Komponenten verschiedener Hersteller, angefangen von grafischen Elementen aus Benutzeroberflächen bis hin zu Datenbankabfrage-Tools, miteinander zu kombinieren. Darüber hinaus wird die Architektur über Schnittstellen zu anderen Komponentenmodellen verfügen: zu "Live Connect" von Netscape, zu Opendoc und zu Active X von Microsoft beispielsweise.

Während sich Sun über mangelndes Interesse seitens Microsoft an einem entsprechenden "Java-OCX" beklagt, quittiert Charles Fitzgerald, Program Manager for the Internet bei Microsoft, die nun vorliegende Ergebnis mit Spott: "Java-Beans ist bisher nun eine Spezifikation. Die Branche ist voll von solchen Beschreibungen, die niemals umgesetzt werden. Wo sind denn entsprechende Tools? Wie sieht es mit der Performance aus? Wenn Java-Beans jemals Wirklichkeit wird, unterstützen wir es auch."

Sun will das Java-Beans-OCX dennoch in Kürze fertiggestellt haben. Außerdem kündigte der Hersteller entsprechende Tools an. Für diejenigen, die lediglich eine Art Präsentation erstellen und dafür HTML-, Active-X- und Java-Elemente per Point and Click mischen wollen, soll es als Allround-Plattform "Javastudio" geben.

Ein Design-Tool für Entwickler ist "Javaplan". Sind Datenressourcen und Netzgegebenheiten einmal definiert, kann laut Sun ein Generator etwa 30 Prozent des Java-Codes erstellen. Außerdem arbeitet das Unternehmen an einem neuen Compiler, der derzeit den Codenamen "Speedway" trägt. Schließlich soll im Sommer nächsten Jahres auch eine neue Version von "Java Workshop" verfügbar sein. Diese werde mit kleinen Softwarehelfern ähnlich den Windows-Wizzards ausgestattet sein, die den Entwickler dabei unterstützten, Komponenten zu schreiben, die der Java-Beans-Spezifikation entsprechen.