Verschlüsselungs-API im Developer Kit

Sun fürchtet Exportverbot für Java-Sicherheitsfunktionen

28.06.1996

MÜNCHEN (IDG) - Sun Microsystems ergänzte das "Java Developers Kit" (JDK) in der Version 1.1 gegenüber der ersten Ausgabe um Sicherheitsfunktionen, mit denen Anwendungen verschlüsselt und authentifiziert werden können. Nach den bisherigen Erfahrungen mit sicheren Verschlüsselungstechniken dürfte die internationale Verbreitung an den amerikanischen Exportbestimmungen scheitern.

Wie beim Export von Verschlüsselungstechniken generell muß für den internationalen Vertrieb auch das JDK 1.1 die Genehmigung der amerikanische National Security Agency (NSA) erhalten. Diese dürfte jedoch ausbleiben.

Sun steht damit vor dem Problem, die Sicherheitsfunktionen für eine eigene Exportversion entschärfen zu müssen. Beim Javasoft- Präsidenten Alan Baratz ruft diese Aussicht nur wenig Begeisterung hervor - schließlich will der Hersteller Java als globalen Standard für das Internet etablieren. Eingeschränkte Sicherheitsfunktionen könnten die Akzeptanz international gefährden.

Hinzu kommt, daß Sun an einer Version von Java arbeitet, mit der sogenannte "Servlets" erstellt werden können. Es soll sich dabei um Anwendungen handeln, mit denen Software vom Client auf den Server hinaufgeladen werden kann. Außerdem können Server untereinander über solche Servlets interagieren. Aber gerade dort muß sicher sein, daß keine Anwendung Schaden anrichten kann.