WS-I-Vollmitgliedschaft

Sun fühlt sich ausgebootet

26.04.2002

MÜNCHEN (CW) - IBM und Microsoft haben gemeinsam die Web Services Interoperability Organization (WS-I) ins Leben gerufen, ohne Sun als gleichberechtigten Partner mit aufzunehmen. Sun-Chef Scott McNealy wirft den Konkurrenten politische Machenschaften vor.

Zu den Gründungsmitgliedern der WS-I zählen unter anderem Bea, Hewlett-Packard, Oracle und Intel. Ziel ist, die Kompatibilität von Web-Service-Anwendungen unterschiedlicher Hersteller zu gewährleisten. Sun wurde im Februar eingeladen, als zahlendes Mitglied teilzunehmen. Doch der Server-Hersteller wünscht sich einen Gründerstatus, um mehr Einfluss in der WS-I ausüben zu können.

Medienberichten zufolge soll es unter den neun Vorstandsmitgliedern eine Abstimmung gegeben haben, bei der sich unter anderem die Vertreter von Microsoft und IBM gegen einen einflussreichen Sitz von Sun ausgesprochen haben sollen. Neben den langjährigen Rivalitäten und Streitigkeiten zwischen Microsoft und Sun hat wohl auch IBM noch alte Rechnungen mit der McNealy-Company offen. So scheiterte vor zwei Jahren Big Blues Versuch, mit Openserver.org eine Java-Allianz gegen Sun zu schmieden, nachdem Oracle in letzter Minute abgesprungen war und sich stattdessen für Suns Java 2 Enterprise Edition (J2EE) entschieden hatte. (wm)