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Sun erneuert die Java-Netztechnik "Jini"

09.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun will auf der Entwicklerkonferenz JavaOne, die Mitte Juni in San Francisco stattfindet, die Version 2.0 der Java-basierenden Netztechnologie "Jini" vorstellen. Nach bislang offiziell nicht bestätigten Berichten eines Sun-Mitarbeiters wird das Jini Starter Kit 2.0 ein völlig neu entwickeltes Security-Modell enthalten, über das sich der Code von Downloads überprüfen lassen soll. Auch die Implementation von Java RMI (Remote Method Invocation) soll mit dem Update komplett überarbeitet werden. Es ist für die Interoperabilität von Jini-Anwendungen mit anderen Applikationen zuständig. Weitere Neuerungen betreffen Utility-Klassen, das Discovery-Protokoll und das Service-Runner-Framework, so der Insider.

Sun hat Jini 1999 erstmals vorgestellt. Die Technologie sollte zur unkomplizierten drahtlosen Vernetzung beliebiger Geräte vom Handy bis zur Waschmaschine dienen, konnte sich jedoch bislang nicht durchsetzen. Das liege weniger an der Technik selbst, als an der mangelhaften Integration mit anderen Anwendungen, urteilt Jini-Entwickler Frank Sommers vom Technologiedienstleister Autospaces. Das Unternehmen hat ein System zur automatisierten Bestandsverwaltung für KFZ-Händler auf Jini-Basis entwickelt.

Ob Jini künftig enger mit Anwendungen wie einem Applikations-Server integriert wird, wollte Jennifer Kotzen, Senior Product Manager bei Sun, nicht verraten. Die Technologie sei jedoch erste Wahl bei der Verwaltung von Netzknoten, die schwer zugänglich sind. Jini lasse sich außerdem im Utility-Computing und in dynamischen Netzen einsetzen.

Diese Woche hat das ServiceUI API (Application Programming Interface) für Jini 1.1 den JCDP (Jini Community Decision Process) durchlaufen. Dabei handelt es sich um den ersten Standard, der eine Erweiterung der Netztechnik darstellt. Über ServiceUI lassen sich unterschiedliche Nutzerschnittstellen wie Spracheingabe, Pager oder Tastaturen an einen Jini-Dienst anbinden. (lex)