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Sun entdeckt Vorteile der Cache-Integration

12.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein paar Jahre nach allen anderen Prozessordesignern ist auch Sun Microsystems zu der Einsicht gelangt, dass in die CPU integrierter Speicher, Cache, leistungsfördernd ist. Selbst der erst am 10. Februar vorgestellte "Ultrasparc IV" (Computerwoche.de berichtete) hat "on chip" lediglich insgesamt 200 KB Level-1-Cache. Seine beiden Rechenkerne haben nur Zugriff auf einen externen Level-2-Speicher, der ist allerdings jeweils bis zu 8 MB groß. Doch dass wird sich ändern, erklärten leitende Sun-Manager am Rande einer Analystenkonferenz wenige Tage nach der Ultrasparc-IV-Premiere. Sie zeigten dort den Entwurf eines "Ultrasparc IV+", der eine rund zweimal höhere Leistung als das derzeitige Modell bringen soll. Ermöglicht werde das vor allem durch die Integration von Level-2-Cache in die CPU. Von einer

höheren Zahl der Rechenkerne ist zurzeit keine Rede.

Damit die CPU wegen der zusätzlichen Speicher nicht größer ausfällt, ist eine Änderung der Fertigungstechnik beim Sun-Partner Texas Instruments nötig. Der Ultrasparc IV wird wie der Ultrasparc IIIi im 130-Nanometer-Verfahren hergestellt. Ihre Nachfolger Ultrasparc IV+ beziehungsweise IIIi+ werden mit 90 Nanometer Strukturbreite gebrannt. Der im letzten Jahr vorgestellte Ultrasparc IIIi hat bereits 1 MB Level-2-Cache in der CPU integriert. Sein neues Modell soll viermal soviel Speicher on chip haben. Bis sich die +-Generation beider Prozessortypen in Servern findet, wird noch einige Zeit vergehen. Es dauert zwölf bis 18 Monate, bis der Chip getestet, Designfehler behoben angepasste System-Boards entwickelt sind. (ls)