Wenig SW-Engagement für Motorola-Rechner

Sun drängt ihre Kunden in Richtung Sparc-Systeme

15.12.1989

MENLO PARK (IDG) - Sun Microsystems will ihre Kunden auf die hauseigene Sparc-Technologie unter Unix V.4 festlegen. So kündigt das Unternehmen an, daß die Anwendugen auf Basis dieser Chip-Architekur unter Suns Unix-Version laufen werden, während die Entwicklung für die Motorola-Prozessoren vom Typ 68040 stagniert.

Für Anwendungen auf Sparc-Maschinen verspricht Cheryl Vedoe, Marktingdirektor des General-Systems-Bereichs bei Sun, "Kompatibilität auf Binärebene unter Unix V.4". Das gelte jedoch nicht für die Besitzer von mit Motorola-Prozessoren bestückten Sun-3-Maschinen. Dieser Kundenkreis soll nach Ansicht des Unternehmens mit ihren Anwendungen langfristig auf Sparc-Rechner umsteigen.

Grund für diese Haltung ist mangelndes Vertrauen in die Rentabilität des neuen 68040-Prozessors von Motorola. Dazu Bill Keating, Direktor für Technologie-Marketing bei Sun: "Bei einem 200- bis 300-Millionen-Markt für 68040-Anwendungen würden wir einsteigen. Doch wir sehen kein Potential in dieser Größenordnung."

Trotzdem plant das Unternehmen die Version V.4 des Unix-Betriebssystems auf alle Prozessor-Plattformen - neben Sparc also auch auf Motorola und Intel - zu portieren. Außerdem müssen auch die Sparc-Anwender erst noch für die Unix-Version V.4 gewonnen werden (siehe auch Seite 17).