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Sun-Chef McNealy hat Großes vor

12.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit niedrigeren Ausgaben und steigenden Einnahmen will Sun Microsystems die Herzen der Investoren zurückgewinnen. Der Weg, die Company auf ein stabiles Fundament zu stellen, sei neues Umsatzwachstum, kündigte Konzernchef Scott McNealy auf einer Analystenkonferenz an.

Dazu plant Sun insbesondere, seine Server zusammen mit mehr Storage-Equipment und Software zu verkaufen. Im Zubehörgeschäft stecke eine Menge Geld für Sun, so McNealy. Derzeit erwerbe nur jeder vierte Server-Käufer gleichzeitig Speicherprodukten von Sun, mit Software decke sich jeder zweite ein. Möglich seien laut McNealy Raten von 90 bis 100 Prozent. Daneben will Sun mehr Hard- und Software sowie Services auf Mietbasis zu verkaufen. Ziel ist es laut Finanzvorstand Steve McGowan, den Anteil der kontinuierlich fließenden Einnahmen am Gesamtumsatz in den nächsten Jahren von derzeit einem auf zwei Drittel zu steigern. Auch die Strategie, Nutzer von HPs auslaufender "Alpha"-Plattform zum Wechsel auf UltraSPARC-Server und Solaris zu bewegen, laufe gut an. Seit November sei die Zahl der migrierten Kunden von 50 auf 80 gestiegen, so Sun.

Gleichzeitig versuchen die Kalifornier, an der Kostenschraube zu drehen. Die Company liege im Plan, die Betriebskosten im laufenden Geschäftsjahr 2004 (Ende 30. Juni) um 250 Millionen Dollar zu reduzieren, teilte CFO McGowan mit. Im Fiskaljahr 2005 strebe Sun mindestens ähnlich hohe Einsparungen an.

Wichtiger Fokus bei den Bemühungen, die Kosten zu drücken, ist dabei das Outsourcing von internen Geschäftsprozessen wie die Lohnbuchhaltung. Es gebe eine Menge von Aufgaben, die nicht zu Suns Kernkompetenz zählten und somit auch ausgelagert werden könnten, sagte Unternehmenschef McNealy. Außerdem werde Sun die Anzahl der Mitarbeiter ohne festes Büro oder eigenen Computer auf zwei Drittel oder mehr ausweiten, um die Mietkosten zu senken. Im Rahmen des "iWork"-Programms nutzen derzeit bereits rund 13.000 der insgesamt 35.000 Angestellten in Santa Clara die so genannten Cubicles, die ihnen täglich neu zugewiesen werden. (mb)