Sun-Chef McNealy dementiert Kaufabsichten

03.05.2005
Mitgründer will das Unternehmen nicht erwerben.

"Das ist ein Witz", kommentierte Sun-President Jonathan Schwartz die jüngsten Spekulationen um den Server-Spezialisten. US-amerikanische Wirtschaftsblätter hatten vor rund einer Woche berichtet, Scott McNealy, Chief Executive Officer (CEO) und Chairman von Sun, plane gemeinsam mit dem auf Technologieakquisitionen spezialisierten Investor Silver Lake Partners eine Übernahme von Sun Microsystems.

Keine Zeit für "Theater"

Das US-Magazin "Business Week" hatte unter Berufung auf einen den Verhandlungen nahe stehenden Hedge-Fonds-Manager berichtet, McNealy plane einen Leveraged Buyout. Dabei wird der Kaufpreis für ein Unternehmen überwiegend aus Fremdkapital finanziert. Silver Lake Partners hatte in der Vergangenheit bereits ähnliche Deals beispielsweise für den Festplattenhersteller Seagate und den Dienstleister Sungard Data Systems eingefädelt.

McNealy wies die Berichte als haltlose Gerüchte zurück. Sun sei an einer aktiven Rolle in der Branche interessiert und nicht daran, im Theater eines Fonds-Managers aufzutreten, ergänzte Sun-President Schwartz. Allerdings wächst der Druck auf den Server-Hersteller. Die Umsätze fallen seit Jahren kontinuierlich. Im zurückliegenden ersten Quartal 2005 schaffte Sun zum wiederholten Mal nicht den Sprung aus den roten Zahlen. Die Aktie verlor seit Jahresbeginn bis zum Aufkommen der Spekulationen rund 35 Prozent an Wert.

In dieser Situation geht McNealy in die Offensive. Gegenüber der spanischen Tageszeitung "El Pais" kündigte er unter Anspielung auf die mit 7,4 Milliarden Dollar gut gefüllte Kriegskasse größere Akquisitionen an. "Wir haben in der Vergangenheit einige kleinere Zukäufe getätigt", erklärte der Sun-Chef. In Zukunft werde es jedoch größere Übernahmen geben, die für mehr Umsatz sorgen sollen. Um welche Unternehmen es dabei gehen soll, sagte McNealy nicht. (ba) u