3090 soll in drei Jahren von Nachfolgemodell abgelöst werden:

Summit wird kaum von Sierra abweichen

27.03.1987

NEW YORK (CWN) - Bis 1990 ist der 3090-Mainframe noch nicht out. Denn der 3090-Nachfolger, der Summit-Prozessor, wird nicht erheblich von der 3090-Technik abweichen. Das ist das Fazit, das bei einem internationalen Treffen der IBM-Händler gezogen worden ist.

George DiNardo, Executive Vice President der Mellon Bank in Pittsburgh, meinte, die 3090 werde gut bis 1990 überleben. Außerdem werde die IBM die Grenze der 6-Prozessoren-Maschinen nicht überschreiten. Sie sei das Maximum.

Thomas Henkel, ein Analyst der in Boston ansässigen Yankee-Gruppe, prophezeit: "Summit wird 1989 angekündigt und ein Jahr später ausgeliefert werden." Im Gegensatz zu DiNardo ist er der Auffassung, daß die IBM noch eine 8-Prozessor-Maschine 1988 auf den Markt bringen werde. Dieses 3090E-Modell könne 96 Millionen Instruktionen pro Sekunde verarbeiten. Die Hochleistungsprozessoren-Produktlinie der IBM umfasse künftig Maschinen mit acht und mehr Prozessoren. Allerdings würden alle Erweiterungen nur für E-Modelle konzipiert. Henkel fügte hinzu, daß die nächste Steigerung für die 3090 einen 4-MBit-Speicher-Chip einschließen werde.

DiNardo und Henkel stimmen überein, daß die Arbeitsgeschwindigkeit der erweiterten Thermal-Conduction-Module sich verdoppelt, nicht zuletzt wegen des Gebrauchs der Röntgen-Lithographie und des Mikroschaltungsdesigns. Der Gebrauch der Röntgenstrahlen erlaube kleinere Strukturen als die heutige Lasertechnik.

Egal, wie lange der Lebenszyklus der 3090 noch dauert, es bleibt die Frage bestehen, ob die IBM möglicherweise nicht genügend Einnahmen mit der 3090-Produktlinie erreicht. "Die IBM ist an einem bedeutenden Scheidepunkt, denn das Jahr 1987 wird genauso schlecht werden wie das Vorjahr", so Howard Anderson, Managing Director der Yankee-Group. Er sagte weiter, daß der Mainframe-Verkauf nicht solche Zuwächse haben wird wie Anfang der 70er Jahre. Der letzte reale Gewinn für die IBM sei vor 36 Monaten gewesen.

Brian Jeffery, Analyst der International Technology Group in Los Altos, stimmt mit Anderson überein. Er traut der IBM ebenfalls keine hohen Gewinne zu. Deshalb werde sich Big Blue aus finanziellen Gründen mit der Vorstellung von Summit beeilen.