Umstieg bis 2007 - Verlierer wäre Microsoft

Südkoreas Regierung favorisiert Open Source

10.10.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Regierung von Südkorea plant, bis 2007 Tausende Rechner in Ministerien, regierungsnahen Organisationen und Universitäten mit Open-Source-Software auszustatten. Verlierer wäre vor allem Microsoft, dessen Windows-Betriebssysteme und Office-Software-Suiten dann aus dem Verkehr gezogen würden.

Vor knapp einem Monat hatten Vertreter derr Regierungen von Japan, China und Südkorea sich in der kambodschanischen Hauptstadt Pnom Penh getroffen und ein Abkommen unterzeichnet, demzufolge sie gemeinsam ein eigenes Open-Source-Betriebssystem entwickeln wollen.

Nach Angaben des Ministeriums für Information und Kommunikation von Südkorea sollen rund 20 Prozent der Desktop-Software sowie etwa 30 Prozent der Server-Software bis in vier Jahren gegen Open-Source-Produkte ausgetauscht werden. Vorausgesetzt, der Wechsel ist erfolgreich, erhofft sich die südkoreanische Regierung eine Kosteneinsparung von ungefähr 300 Millionen Dollar pro Jahr. Außerdem erwarte man, die Sicherheit der nationalen IT-Systeme zu erhöhen. Industriebeobachter äußerten sich ob dieser Pläne skeptisch. Südkoreas Behörden verfügten nicht über genügend Softwareentwickler, um gleichzeitig zwei Betriebssystem-Plattformen - Windows und Linux - zu warten. Microsofts Niederlassung in Korea wies derweil darauf hin, dass die Nutzung offener Software nur auf den ersten Blick kostengünstiger erscheine. Mittel- und langfristig hingegen und bei Einrechnung sowohl der Unterhalts- als auch der Verwaltungskosten sei Microsoft-Software billiger. (jm)