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Südkorea profitiert von steigenden Handy- und Chipexporten

06.07.2004

Südkoreas IT-Exporte sind im Monat Juni weiter gewachsen: Wie das "Wall Street Journal" berichtet, kletterte das Exportvolumen des Landes gegenüber dem Vorjahresmonat um 49 Prozent auf 6,42 Milliarden Dollar. Grund für den hohen Anstieg war insbesondere die starke Nachfrage nach Speicherchips und Handys: So verließen Halbleiterprodukte im Wert von 2,3 Milliarden Dollar das Land, das entspricht im Jahresvergleich einem Zuwachs um 67 Prozent. Bei Mobiltelefonen stieg das Exportvolumen um 61 Prozent auf 1,83 Milliarden Dollar.

Hauptabnehmer für Südkoreas IT-Produkte im Monat Juni war China mit einem Volumen von 1,74 Milliarden Dollar. Auf die USA entfielen Exporte im Wert von 1,37 Milliarden Dollar, auf die EU-Mitgliedsländer Waren im Wert von 933 Millionen Dollar.

Insgesamt verschiffte das asiatische Land in den ersten sechs Monaten 2004 IT-Produkte im Wert von 36,4 Milliarden Dollar, das entspricht einem Anstieg um 47 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Für das Gesamtjahr 2004 rechnet die südkoreanische Regierung mit einem IT-Exportvolumen von 70 Milliarden Dollar, verglichen mit 58 Milliarden Dollar im Jahr zuvor.

China, das bislang vorwiegend südkoreanische Mobiltelefone importierte, hat indes seine Einfuhr gedrosselt: Medienberichten zufolge importierte das Reich der Mitte in den ersten fünf Monaten 2004 nur noch 5,18 Millionen Handys im Gesamtwert von 610 Millionen Dollar aus Südkorea, das entspricht einem Rückgang von jeweils mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig setzte sich das asiatische Land beim Export von Handys an die Weltspitze: Nach Angaben der chinesischen Zollbehörde wurden zwischen Januar und Mai 2004 mehr als 51 Millionen Mobiltelefone exportiert, das entspricht einem Wachstum um knapp 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtwert der Handys wurde dabei mit rund 4,9 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.

Ein Großteil der Geräte stammte dabei von einheimischen Joint-Ventures mit westlichen Herstellern, wie Motorola, Siemens, Nokia und SonyEricsson. So trugen 26 Prozent der exportierten GSM- und CDMA-Handys (Code Division Multiple Access) das Logo von Motorola, zwölf Prozent der Mobiltelefone mit GSM-Standard wurden von Siemens China gefertigt. Insgesamt entfielen 67 Prozent der GSM-Handy-Exporte auf Kooperationen, während der größte einheimische Hersteller Ningbo lediglich einen Anteil von zwei Prozent erreichte.

Hauptabnehmer mit einem Exportanteil von knapp 50 Prozent oder insgesamt 25 Millionen Handys waren die USA und Deutschland. So gingen 15,37 Millionen Geräte in die Vereinigten Staaten, 9,68 Millionen Stück nach Deutschland. (mb)