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Südkorea meldet starkes Wachstum bei IT-Exporten

07.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Südkoreas IT-Exporte sind im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 27 Prozent auf 4,64 Milliarden Dollar angewachsen. Im Monat Mai lag das entsprechende Volumen mit 4,3 Milliarden Dollar noch acht Prozent niedriger. Wie das Ministerium für Information und Kommunikation am heutigen Montag mitteilte, waren insbesondere die starke Nachfrage nach Halbleitern, Mobiltelefonen und Monitoren für den Anstieg verantwortlich.

So kletterten die Exporterlöse von Chips im Juni verglichen mit dem Vorjahresmonat um 23 Prozent auf 1,66 Milliarden Dollar. Die Außenhandelserlöse mit mobilem Equipment stiegen um 40 Prozent auf 1,33 Milliarden Dollar. 970 Millionen Dollar davon wurden durch den Handy-Absatz umgesetzt, was einem Zuwachs um 35 Prozent entspricht. Im Bereich Monitore betrug das Wachstum mit 504 Millionen Dollar immerhin noch 26 Prozent.

Während die Auslandseinnahmen durch Notebooks gegenüber dem Juni 2002 um 43 Prozent auf 129 Millionen Dollar zulegten, kam es bei Desktop-PCs zu einem Einbruch um 81 Prozent auf neun Millionen Dollar.

Insgesamt betrug das Exportvolumen von IT-Produkten in den ersten sechs Monaten 2003 25,12 Milliarden Dollar, rund fünf Milliarden Dollar mehr als im ersten Halbjahr 2002. Hauptabnehmer waren die USA mit Waren im Wert von fünf Milliarden Dollar, gefolgt von China und Hongkong mit einem Volumen von 3,9 Milliarden beziehungsweise 2,87 Milliarden Dollar.

Inzwischen gilt es als nahezu sicher, dass die Europäische Union Speicherchips des südkoreanischen Chiphersteller Hynix ab August mit einem Strafzoll von 34 Prozent belegt. 13 der 15 EU-Mitgliedsländer stimmten vergangene Woche dem Antrag zu, lediglich Frankreich und die Niederlande lehnten ab. Am 25 August soll die formelle Entscheidung fallen.

Die EU reagiert mit den höheren Einfuhrzöllen auf Beschwerden von Infineon, Südkorea habe Hynix mit Hilfe von milliardenschweren staatlichen Subventionen mehrfach vor dem Konkurs bewahrt. Nur durch steuerliche Vergünstigungen, Kreditprogramme und -verlängerungen, so der Vorwurf der Münchner, sei das finanziell angeschlagene Unternehmen in der Lage, DRAMs weit unter Herstellungspreis anzubieten.

Die EU hatte bereits zuvor übergangsweise höhere Einfuhrzölle für Hynix beschlossen. Allerdings galten diese nur für vier Monate und erreichten nicht das jetzt geplante Niveau. In den USA wurde im vergangenen Monat entschieden, einen Strafzoll von knapp 45 Prozent auf Hynix-DRAMs zu verhängen. (mb)