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Suche nach neuem Großinvestor verleiht Mobilcom-Aktie Flügel

05.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Mobilfunkdienstleister Mobilcom AG hält laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden Thorsten Grenz nach einem oder mehreren Großinvestoren Ausschau. Mit diesem Schritt soll verhindert werden, dass der Kurs der Aktie allzu sehr unter Druck gerät, falls die bisherigen beiden Großanleger France Télécom und Firmengründer Gerhard Schmid ihre Mobilcom-Beteiligungen abstoßen, erklärte der Chef des norddeutschen Unternehmens in einem "Reuters"-Interview. Die Kleinaktionäre müssten davon überzeugt werden, dass der Übergang zu einer neuen Eigentümerstruktur geordnet und marktschonend verlaufen werde, so Grenz. Gegenwärtig ist der französische TK-Konzern noch mit 28,5 Prozent an Mobilcom beteiligt. Firmengründer Gerhard Schmid hält gemeinsam mit seiner Ehefrau Sybille Schmid-Sindram

etwa 42 Prozent der Aktien. Von beiden Parteien wird erwartet, dass sie sich nach dem missglückten UMTS-Aufbau über kurz oder lang von ihren Mobilcom-Anteilen trennen. Bei einem Verkauf größerer Aktienpakete über die Börse würde dem Papier ein drastischer Kurseinbruch drohen.

Als Resonanz auf die Erklärung von Grenz verbuchte die Mobilcom-Aktie am gestrigen Mittwoch zeitweise einen Wertanstieg um mehr als 40 Prozent und schloss bei 7,23 Euro. Der Run auf die Mobilcom-Papiere wurde durch Spekulationen angeheizt, der Verkauf der Festnetztochter Freenet.de stehe kurz bevor. (mb)