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Stühlerücken in Oranges Chefetage

17.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Beim französischen Mobilfunkkonzern Orange dreht sich das Personalkarussell: Wie die France-Télécom-Tochter bekannt gab, wird Solomon Trujillo ab Anfang März die Geschicke des Unternehmens lenken. Der 51-jährige löst Jean-Francois Pontal ab, der aus dem Unternehmen ausscheiden wird. Trujillo war bis Juni 2000 CEO bei US West und wechselte nach dem Merger seines Unternehmens mit Qwest in den Aufsichtsrat von Orange. Gleichzeitig kündigte Graham Howe, Mitbegründer und Vertriebsvorstand von Orange, nach elf Jahren seinen Rücktritt an. Howe wurde bis zum Schluss als möglicher Nachfolger von Pontal gehandelt und zog mit der Entscheidung für Trujillo bereits zum zweiten Mal bei der Besetzung des Chefsessels den kürzeren. Laut "Wall Street Journal" hatte der Vizechef allerdings schon im Dezember vergangenen Jahres entschieden, nicht für den Posten des CEO zu

kandidieren. Damit nicht genug soll Wilfried Verstraete ab März den scheidenden Finanzchef Simon Duffy ersetzen. Verstraete ist zur Zeit noch CFO bei Wanadoo, der Internet-Tochter France Télécom.

Um seinen gewaltigen Schuldenberg von 68 Milliarden Euro langfristig zu halbieren, plant der TK-Riese eine umfangreiche Sanierung (Computerwoche online berichtete). Im Zuge der Restrukturierung werden auch bei Orange eine Reihe von weiteren Einsparungen erwartet, nachdem der UMTS-Start bereits aus Kostengründen verschoben wurde und Mitarbeiter in Holland und Dänemark entlassen wurden. (mb)