Studie zu Incentive-Programmen: Anreizsysteme steigern Arbeitsleistung

02.07.2002
Von in Bettina
Eine breit angelegte Untersuchung verschiedener Anreizsysteme ergab, dass Geld und Geschenke noch als Führungsinstrumente taugen.

In ihrer Forschungsarbeit verglichen Richard Clark, Professor für Educational Psychology an der University of Southern California, und sein Team 600 Studien zum Thema Anreizsysteme. Außerdem wurden die Incentive-Programme von 225 multinationalen Unternehmen untersucht und Betroffene befragt.

Die Studie ergab, dass ein überlegtes und laufend überprüftes Incentive-System die Arbeitsleistung um 23 Prozent erhöht.

Eine US-amerikanische Untersuchung ergab: Finanzielle Belohnungen motivieren Mitarbeiter zu Leistungssteigerungen.
Eine US-amerikanische Untersuchung ergab: Finanzielle Belohnungen motivieren Mitarbeiter zu Leistungssteigerungen.

Durch entsprechende Anreize steigt auch das Interesse der Mitarbeiter an den Aufgaben. Dieses Ergebnis überraschte Clark und sein Team, denn sie gingen davon aus, Belohnte interessierten sich nur für das zusätzliche Geld und nicht für die Tätigkeit. Für Clark steht fest: Mitarbeiter mögen Anreizsysteme. 99 Prozent der Befragten begrüßen solche Programme. Gleichzeitig beschwerten sich jedoch 98 Prozent darüber, dass es bei der Bewertung nicht fair zugehe.

Die eigene Leistung um einige Prozent steigern

Welche Systeme steigern die Arbeitsleistung am effektivsten? Die Studie ergab, dass ein „Quota-System“ die Motivation am meisten steigert. Dabei stellen die Verantwortlichen die Arbeitsleistung jedes einzelnen Mitarbeiters fest und definieren davon ausgehend eine Steigerung um einige Prozent. Weniger motivierend sind Belohnungen nach Stückzahl, ein häufiges Führungsinstrument im Vertrieb. Hier messen die Macher des Systems beispielsweise die durchschnittlich verkaufte Stückzahl eines Produkts und belohnen den Mitarbeiter, wenn er statt fünf Autos im Monat sechs verkauft. Der Haken: Dem Anreiz liegt nicht die bisherige Einzelleistung zugrunde, das Ziel ist also nicht auf den Mitarbeiter zugeschnitten, sondern auf ein bisheriges Verkaufs- oder Produktionsergebnis.