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Studie: Windows- und Linux-Server kosten Anwender gleich viel

05.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Yankee Group hat aktuell gut 500 Anwender aus unterschiedlichen Branchen zu den Kosten für Windows- und Linux-Server befragt und kommt dabei zu dem Ergebnis, dass sich die konkurrierenden Betriebssystemplattformen in Sache TCO (Total Cost of Ownership) nichts nehmen.

Die Struktur der Kosten unterscheide sich zwar unter anderem abhängig von der Zeit, die für die Entwicklung von Anwendungen oder der Absicherung der Server benötigt werde. "Wir haben aber festgestellt, dass die Kosten nicht wirklich von der unterliegenden Funktionalität des Kernbetriebssystems abhängen", erklärte die Yankee-Analystin Laura DiDio.

Bei der unabhängig durchgeführten Erhebung bescheinigten im Übrigen 88 Prozent der Befragten Microsoft, dass Qualität, Leistung und Zuverlässigkeit von Windows gleich oder besser als die von Linux seien. Speziell in punkto Sicherheit verbesserte sich die Wahrnehmung. Windows erhielt hier auf einer Skala von 1 bis 10 eine Bewertung von 7,6, - doppelt so hoch wie noch vor einem Jahr, laut DiDio wegen des monatlichen Patch-Zyklus und der verstärkten Sicherheitsbemühungen der Redmonder. Linux notierte mit 8,3 quasi unverändert.

Was die Softwareentwicklung angeht, konnte Microsoft bei den Anwendern durch seine Tools wie Visual Studio punkten. Trotzdem planen mehr als 50 Prozent der Teilnehmer den Einsatz von Linux parallel zu vorhandenen Windows-Servern. Die installierten Unix- und Netware-Basen sollen durch Linux ebenfalls weitgehend unverändert bleiben.

DiDio zufolge tun die wenigsten Firmen - egal ob klein oder groß - den großen Schritt, tatsächlich ein Betriebssystem durch ein anderes zu ersetzen. Stattdessen fügen sie meist einen Mix aus Windows- und Linux-Servern zu ihrer Infrastruktur hinzu, um deren Funktionalität zu erweitern.

"Server-Betriebssysteme sind weitgehend Gemeingut [commodity] geworden", erklärte die Yankee-Expertin. Die meisten Firmen verfolgten ihre Betriebssystem-Kosten gar nicht exakt genug, um eine Plattformentscheidung anhand der TCO zu treffen. (tc)