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Studie: Soziale Isolierung von Surfern nimmt zu

26.06.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Experten warnen vor einer wachsenden "sozialen Isolierung" von Internet-Nutzern. So der Tenor einer Vergleichsstudie der Freien Universität Berlin zu einer Untersuchung der amerikanischen Stanford Universität. Bereits jeder fünfte deutsche Surfer zieht seinen Computers der Familie oder Freunden vor. 18 Prozent der über 1200 Befragten konstatieren, dass ihre Zeit im Netz auf Kosten des Familienlebens gehe. Das Telefonieren mit Freunden und das Zeitunglesen kommt bei 20 Prozent der Surfer zu kurz. 33 Prozent der Befragten sprechen von einem durch das Surfen bedingten Schlafdefizit und 41 Prozent geben an, weniger Zeit für Fernsehen zu haben. Der Anteil von Menschen mit Internet-Zugang ist in den USA mit 55 Prozent erheblich höher als in Deutschland (29 Prozent). Außerdem wird das Internet in Amerika intensiver genutzt. Rund zehn Prozent der deutschen Surfer werden als sogenannte "Heavy User" bezeichnet, die mehr als zehn Stunden pro Woche im Internet verbringen. In den USA liegt der Anteil bei 13 Prozent. Sowohl in den Staaten als auch in Deutschland ist die wichtigste Internet-Anwendung das Verschicken und Empfangen von E-Mails. Die Befragten beklagen jedoch, dass man durch die Mails zwar mehr Kontakte habe, die Inhalte jedoch immer anspruchsloser und platter würden.