Open-Source-Software

Studie: Mobile Linux bedroht Windows und Symbian

01.04.2008
Gegenwärtig hält das Open-Source-Betriebssystem Linux einen Anteil von 15 Prozent am Smartphone-Markt, Tendenz stark steigend.

Diese Prognose wagt das Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics in einer Studie. Vor allem Branchenschwergewichte wie Motorola und Google würden für eine schnell wachsende Vebreitung von Linux auf mobilen Endgeräten sorgen. Bis heute haben die Hersteller laut den Erhebungen mehr als 25 Millionen Linux-basierende Smartphones ausgeliefert. Das entspreche 15 Prozent des Smartphone-Marktes. Die Konkurrenten Symbian und Windows Mobile kommen dagegen auf 50 Prozent und 18 Prozent.

Im Vergleich zu anderen Betriebssystemplattformen biete Mobile Linux eine Reihe von Vorteilen, argumentiert Studienautor Sravan Kundojjala. Dazu zählten Anpassbarkeit, Kosten, eine große Entwicklergemeinde, kurze Markteinführungszeiten, Sicherheit und die Unterstützung mehrerer Chipsätze in den Geräten. Diese Kombination mache das Open-Source-System nicht für Handset-Hersteller attraktiv sondern auch für Mobilfunkanbieter. So hätten beispielsweise Vodafone und die japanische NTT DoCoMo ein starkes Interesse an Linux, weil sie damit die Anzahl der unterstützten Plattformen reduzieren könnten.

Seit dem ersten Erscheinen von Linux auf Mobiltelefonen im Jahr 2003 habe sich indes auch ein Problem herauskristalliert. Im Gegensatz zu Windows Mobile oder Symbian offerieren die Hersteller mehrere unterschiedliche Linux-Varianten, was zu einer Fragmentierung des Marktes geführt hat. Inzwischen arbeiten etliche Unternehmen an einer Standardisierung der Angebote. Kundojjala zählt dazu etwa Google mit seiner Android-Plattform und Motorola. Ebenso sind mehrere Gemeinschaftsinitiativen entstanden, darunter LiPS (Linux Phone Standards) und LiMo (Linux Mobile).

Bisher waren die Bemühungen der Mobile-Linux-Protagonisten vor allem auf China und andere "Emerging Markets" ausgerichtet, so der Analyst. In Zukunft aber könnte sich das Open-Source-Betriebssystem auch in anderen Regionen zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung für die Platzhirsche entwickeln. (wh)