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Studie: Mehr Attacken durch Computerviren

04.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Zahl der Virenattacken ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Von Januar 2000 bis Ende August 2001 meldeten 300 Firmen und Organisationen in Nordamerika 1,2 Millionen Fälle, in denen insgesamt über 666.000 Computer durch einen bösartigen Code infiziert wurden. Der monatliche Durchschnitt lag bei 103 Virusattacken je 1000 Rechner. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der ICSA Labs, einer Tochter der IT-Sicherheitsfirma TruSecure aus Herdon, Virginia. Damit sei die Zahl der Vireninfektionen in dem Testzeitraum um 13 Prozent gegenüber einer vergleichbaren Untersuchung aus dem Jahr 1999 gestiegen. Damals lag der monatliche Durchschnitt bei 91 Infektionen pro 1000 Computer.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die Zahlen noch wesentlich verheerender ausgefallen wären, wenn der Computerwurm "Nimda", der erst nach der Durchführung der Studie im vergangenen Jahr ausbrach, noch in die Untersuchung mit eingegangen wäre. "Die grundlegende Nachricht ist: Die Welt wird schlechter", kommentierte Peter Tippett, Chief Technology Officer bei TruSecure.

Die meisten Computerviren werden von den Angreifern per E-Mail verschickt. Der Bösewicht befindet sich dabei in einer angehängten Datei und wird aktiviert, sobald der Empfänger sie öffnet. Der ICSA-Studie zufolge könnte diese Art der Viren jedoch bald weniger Schaden anrichten, da viele Unternehmen Filtersoftware verwenden, die derartig infizierte E-Mails gar nicht erst in ihre Firmennetzwerke lassen. Allerdings seien auch die Hacker gewieft und arbeiten an Methoden, Viren in E-Mails ohne Attachments zu verstecken. (ka)