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Studie: Krebs durch Chipfertigung

17.05.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Frauen, die in Chip-Fabriken arbeiten, tragen ein 40 bis 100 Prozent höheres Risiko, an Krebs zu erkranken oder Fehlgeburten zu erleiden. Dies ist das Ergebnis von drei zusammengefaßten Studien, die in der amerikanischen Zeitschrift "New Scientist" veröffentlicht wurden. Beispielsweise brachten 13 von 125 schwangeren Frauen aus Toronto, die in Chipfabriken arbeiteten, im März 1999 Kinder mit genetischen Defekten zur Welt. "Normalerweise" sei lediglich eins von 125 Neugeborenen geschädigt.

Bereits im vergangenen Jahr hatten rund 140 Familien von IBM-Angestellten eine Sammelklage gegen Big Blue angestrengt. Ihr Vorwurf: Ein Cocktail aus Gasen, Säuren und Chemikalien hätte Krebs verursacht, rund 20 Kinder seien mit schweren Mißbildungen zur Welt gekommen. Auch in Schottland klagen Mitarbeiter von National Semiconductor gegen ihren Arbeitgeber. Die Firmen sind sich keiner Schuld bewußt und sehen keinerlei wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen den Krankheiten und der Arbeitsumgebung.