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Studie: Kostenpflichtige Web-Inhalte noch nicht massentauglich

03.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Hamburger Internet-Marktforscher von Fittkau & Maaß veröffentlichen in dieser Woche eine neue Sonderstudie aus ihrer Reihe "WWW-Benutzeranalyse W3B", die sich gezielt dem Thema kostenpflichtige Inhalte im Netz widmet. Befragt wurden dazu 99.364 deutschsprachige Online-Nutzer. Diese sollten im Herbst 2002 erstmals anworten, welche Form der Refinanzierung sie für redaktionelle Online-Auftritte bevorzugen. Hier sprachen sich 50 Prozent für Werbung (Banner, Pop-ups, Filme etc.) aus und nur zehn Prozent für Nutzungsgebühren.

Immerhin: 56 Prozent der Befragten ist grundsätzlich bereit, für bestimmte Online-Inhalte und -Dienste zu zahlen. Kategorisch ablehnen tun dies nur noch 27 Prozent (Vorjahr: 51 Prozent). Das Kaufinteresse ist bei hochwertigen Informationen, Daten und Nachrichten mit 30 Prozent am höchsten, danach folgen E-Learning-Angebote (24 Prozent) und Online-Nutzung von Software inklusive Spielen (21 Prozent). Tatsächlich gezahlt haben die W3B-Probanden am häufigsten schon für die Nutzung von Archiven und Datenbanken (27 Prozent), für Testberichte (25 Prozent), für Online-Nutzung von Programmen und Software (23 Prozent) sowie für Artikel aus Online-Zeitungen und -Zeitschriften (21 Prozent).

35 Prozent der von Fittkau & Maaß Befragten haben schon einmal für Online-Inhalte gezahlt. Zur Kerngruppe mit mindestens zehn Transaktionen gehören aber nur sieben Prozent. Hier handelt es sich um erfahrene Surfer, die das Netz sehr intensiv, oft zum Einkaufen und beruflich einsetzen - laut W3B sind hier überdurchschnittlich viele Männer und ältere Nutzer vertreten. Viel verdient haben die Site-Betreiber daran noch nicht: Aus der Kernzielgruppe gab die Mehrheit (57 Prozent) innerhalb des gesamten letzten Jahres weniger als 100 Euro für Content aus.

Wer für Online-Inhalte Geld hinblättert, der verlangt dafür auch eine reelle Gegenleistung. Am wichtigsten ist den W3B-Teilnehmern ein einfacher Kaufvorgang. Außerdem sollen die erworbenen Inhalte besonders aktuell, vorab testbar und direkt nach dem Kauf verfügbar sein. Als Problem hat die Studie den Einsatz von Zahlungssystemen ausgemacht. Am bekanntesten unter den Nutzern war mit 55 Prozent Paybox, das kürzlich seinen Dienst in Deutschland eingestellt hat (Computerwoche online berichtete). Immerhin noch 25 Prozent kennen Firstgate click&buy, das bei der tatsächlichen Nutzung mit acht Prozent vor Paybox (sechs Prozent) und T-Pay (kleiner ein Prozent) liegt. (tc)