Studie: Immenser Anstieg bei Spyware

20.02.2007
Von Richard Knoll
Die Angriffe durch Spyware und Trojaner haben im Jahr 2006 im Verhältnis zur Bedrohung durch Viren und Würmern massiv zugenommen. Das besagt eine Studie des auf Content-Security spezialisierten Anbieters Aladdin.

Die Macher des "Aladdin Malware Report 2006" zählten im Jahr 2005 insgesamt 7.188 Vorkommen an Spyware und Trojanern. Im Jahr 2006 lag dieser Wert bei 98.020 Vorfällen. Im Jahresvergleich bedeutet das ein Wachstum von rund 1300 Prozent. Wie es in dem Report weiter heißt, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 149.221 neue Vorkommen von bösartigem Code jeglicher Art (Viren, Spyware, Trojaner und andere) identifiziert. Das entspricht einer Steigerung von 900 Prozent im Vergleich zu den 16.623 Vorfällen im Jahr 2005.

Spyware und Trojaner wachsen den Experten zufolge nicht nur in ihrer Anzahl, sondern zeichnen sich auch durch steigende Komplexität und Gefährlichkeit aus. So wurden knapp 60 Prozent des Datendiebstahls durch Spyware und Trojaner im Jahr 2005 noch als "geringe Bedrohung" eingeordnet (Spionage werberelevanter Daten). Im vergangenen Jahr fielen die meisten erkannten Trojaner- und Spyware-Varianten dagegen in die Bedrohungskategorien "mittel" (Angriffe auf Rechner und Betriebssysteme) bis "kritisch" (Spionage privater Nutzerdaten und Wirtschaftsspionage).

Der Studie zufolge arbeiteten im Jahr 2006 rund 65 Prozent der Spyware in Verbindung mit Trojanern. Knapp ein Drittel der Schädlinge (30 Prozent) war in Kombination mit Spam und etwa 15 Prozent mit Keyloggern aktiv. Knapp zehn Prozent der Spyware versucht, mit Root-Kit-Techniken der Erkennung zu entgehen.

Der Aladdin Report verzeichnet auch einen drastischen Anstieg bei so genannten "Drive-by"-Verbreitungsmethoden und Beschädigungen der Host-Betriebssysteme. Im Jahr 2006 wurden etwa 95 Prozent der veröffentlichten Sicherheitslücken im Web sofort von Pseudo-Anti-Spyware-Herstellern und deren kriminellen Partnern ausgenutzt. Viele Malware-Varianten verursachten irreparable Schäden an den Host-Betriebssystemen.